Zwei Rentner ermordet: War es ein brutales Raub-Quintett?
Opfer wurden gefesselt und geknebelt, gewürgt und erstickt. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht von Mord aus.

Rentner wurden brutal überwältigt, gefesselt, geknebelt: Nach dem Tod von Ilona S. (67) in Sachsen-Anhalt und Heinz S. (83) in Reinickendorf hat der Prozess wegen zweier Raubmorde und weiteren Taten begonnen.
Sie sollen als mörderische Räuberbande agiert haben: Valentino K. (38), Manuel F. (23) und David S. (22). Mitangeklagt wegen jeweils einer Tat sind Alexandra K. (35, Ehefrau von K. und siebenfache Mutter) und Marko R. (34). Vier lebten in Berlin, einer in Sachsen-Anhalt.
Skrupellos sollen sie gegen ältere Menschen vorgegangen sein. Anklage: „Ohne Rücksicht auf deren Leben.“ Die Opfer seien gefesselt und geknebelt zurückgelassen worden.
Die Serie begann am 1. Juli: Ein Rentner-Paar, 81 und 87, wurde in einer Wohnanlage im Märkischen Viertel überwältigt. Die Täter hatten zuvor nett nach einem Hund gefragt und dann angegriffen, als sich die Tür öffnete.
Am 25. Juli erneut ein Raubüberfall im Märkischen Viertel – betroffen ein 82-Jähriger. Er konnte sich nach der Flucht der Räuber glücklicherweise selbst von den Fesseln befreien.
Raub-Quintett schwieg vor Gericht
Am 18. August sollen alle fünf Angeklagten bei Ilona S. in Annaburg in Sachsen-Anhalt aufgetaucht sein. Eine Witwe mit einer kleinen Rente. Erst ein Vorwand – sie würden eine Straße suchen. Dann sei die Frau gefesselt, geknebelt, gewürgt worden. Sie starb noch am Tatort.
Nur einen Tag später sollen Valentino K., F. und S. wieder im Märkischen Viertel zugeschlagen haben – nicht weit entfernt soll K. mit Familie gewohnt haben. Rentner Heinz S. erstickte qualvoll.
Dennoch ging die Serie weiter. Am 25. August wurde ein 78-Jähriger überfallen. Am 1. September drangen laut Anklage fünf Gangster in die Wohnung einer 80-Jährigen. Sie fesselten und bedrohten die Frau, durchwühlten alle Schränke. Anklage: „Sie erlangten 1600 Euro, mithin 320 Euro pro Person.“
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Die Auswertung von Funkzellen soll auf die Spur von Valentino K. geführt haben. Der Serbe und seine Landsleute F. und S. sitzen seit dem 3. September in U-Haft, die Frau seit Oktober, R. seit Januar. Es droht lebenslange Haft. Am ersten Prozesstag schwiegen die Angeklagten. Fortsetzung: Freitag.