Ex-Praktikant vor Gericht

Widerlich! Kita-Mädchen beim Mittagsschlaf missbraucht

Zwei Kita-Mädchen, drei und knapp vier Jahre alt, wurden laut Anklage seine Opfer. Der Angeklagte räumte die Vorwürfe ein.

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Der Angeklagte Justin U. (21) räumte den Missbrauch vor Gericht ein.
Der Angeklagte Justin U. (21) räumte den Missbrauch vor Gericht ein.Pressefoto Wagner

Was in einer Kita in Wilmersdorf geschah, ist der blanke Horror für Kinder – und Eltern. Nun steht ein damaliger Praktikant wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht.

Zwei Mädchen, drei und knapp vier Jahre alt, wurden laut Anklage seine Opfer. In beiden Fällen geschah es beim Mittagsschlaf im abgedunkelten Schlafraum. Sie hatten dem Mann, der „Schorsch“ genannt wurde, vertraut.

Justin U. (21) – bleiches Gesicht, flaumiger Bart, eckige Brille – gestand über seinen Verteidiger: „Die Vorwürfe werden eingeräumt. Es ist für ihn nicht nachvollziehbar, er ist über sein Verhalten entsetzt.“

Am 21. Mai 2021 fasste er eine Dreijährige an

U. hatte nach der Schule eine Ausbildung zum Sozialassistenten begonnen – „ich wollte Erzieher werden, es war für mich das Einfachste.“ In einer Kita habe er wegen der Ausbildung angefangen – „nicht aus sexueller Motivation, ich brauchte ein Praktikum“. Den Unterricht allerdings schmiss er: „Habe ich in der Kita aber nicht gesagt.“

Am 21. Mai 2021 fasste er eine Dreijährige an. Seine Hand an ihrem Körper. Die Kleine schob die Hand weg. Er hielt ihr laut Anklage den Mund zu und drohte nach der widerlichen Tat mit „Ärger“ und „keinen Süßigkeiten mehr“ für den Fall, dass sie etwas verraten sollte.

Das Kita-Mädchen knabberte sich die Finger blutig

Die Kleine saß wenige Stunden später im Auto. Die Mama (32): „Sie knabberte sich die Finger blutig.“ Erst als die Kita nicht mehr zu sehen war, sagte sie vorsichtig: „Mama, ich muss dir was erzählen, aber ich weiß nicht, ob ich Ärger kriege.“

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Die Mutter hörte zu, war fassungslos, fuhr zurück zur Kita. Da habe man ihr nicht geglaubt – „meine Tochter würde sich das möglicherweise einbilden, ich sollte keine Polizei rufen, sie würden es nach dem Wochenende klären.“ Wer dieser „Schorsch“ ist, von dem ihr Kind sprach, habe sie erst von anderen Eltern erfahren. Die Mutter: „Ich war schockiert.“

Die Polizei kam sofort – erst zur Kita, dann zu „Schorsch“. Wochen später meldete sich die Mutter (39) einer damals knapp Vierjährigen. Ihre Tochter hatte während einer Reise plötzlich von einem Übergriff berichtet. Ihre Kleine leide sehr unter psychischen Folgen, habe gefragt: „Warum hat er das gemacht?“ Urteil: 27. Juni.