Der verhinderte Räuber wurde am Mittwoch in Berlin verurteilt.
Der verhinderte Räuber wurde am Mittwoch in Berlin verurteilt. KE.

Er zog ein Klappmesser, verlangte Geld – und wurde von einer mutigen Verkäuferin in die Flucht geschrien. Nun gab es Knast für den gescheiterten Räuber.

Ein Mann, der bereits 15 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbrachte: Thomas L. (51). Zuletzt bekam er im November zwei Jahre Haft, weil er Opferstöcke geplündert hatte. Das geschah bei einem Einbruch in die Gedenkhalle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Februar 2020.

Nur zwei Wochen nach dem damaligen Prozess war er wieder auf Beutezug. Auf freiem Fuß war L., weil das Urteil noch nicht rechtskräftig war. Der Angeklagte jammerte nun: „Mir ging es sehr schlecht, ich wollte mir Kokain kaufen.“

Er lauerte am Abend des 18. November vor einem Kiosk im Bahnhof Frankfurter Allee. Thomas L.: „Ich kam dann auf die Idee, mir Geld zu holen.“ Er habe lange vor dem Geschäft gestanden und gegrübelt – „ich hatte große Angst.“ Und das Messer? Der glücklose Räuber: „Hatte ich unterwegs gefunden.“

Der Räuber verlangte 50 Euro

Auf den Mann, der gerade über einen Raub nachdachte, wurde eine Mitarbeiterin (53) des Geschäfts aufmerksam. Die Frau, die damals Spätdienst hatte: „Er sah in den Laden, trug Gummihandschuhe.“ Gespenstisch. Er wartete etwa eine halbe Stunde.

Die Verkäuferin: „Als ich allein im Raum war, kam er und verlangte 50 Euro.“ Unter Vorhalt eines Messers. Die Frau reagierte prompt und lautstark: „Ich schrie, da ist er weggerannt.“ Sie hinterher, rief: „Haltet den Mann!“ Passanten konnten L. überwältigen und der Polizei übergeben. Die taffe Mitarbeiterin war eine Woche krankgeschrieben.

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Der erfolglose Räuber kleinlaut: „Ich war selbst schockiert über meine Tat, wollte es nicht.“ Er hoffe auf eine Drogen-Therapie. Das Landgericht verhängte erneut eine Haft: Wegen versuchter räuberischer Erpressung soll L. für zwei weitere Jahre ins Gefängnis.