Polizisten zuversichtlich

Vermisste Rebecca: Polizei erhält Daten von Google – kommt jetzt der große Durchbruch?

Seit dem 18. Februar 2019 fehlt von Rebecca jede Spur. Nun haben die Ermittler Hilfe von Google bekommen. Der Suchmaschinen-Konzern stellt Daten zur Verfügung.

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Rebecca wird seit dem 18. Februar 2019 vermisst<br>
Rebecca wird seit dem 18. Februar 2019 vermisst
Eric Richard

In den Fall der seit zwei Jahren vermissten Rebecca Reusch aus Berlin könnte dank Daten von Google Bewegung kommen. Rebecca wurde zuletzt am 18. Februar 2019 gesehen – seitdem fehlt von ihr jede Spur. Die Berliner Polizei geht davon aus, dass die Schülerin nicht mehr lebt, Beweise dafür fehlen jedoch bislang.

Laut der Bild-Zeitung haben die Ermittler nun allerdings ernsthafte Hoffnung auf einen Durchbruch, denn Google hat ihnen einen USB-Stick mit Daten des Google-Kontos von Rebecca zur Verfügung gestellt. Dem Bericht nach wurde das durch die Zusammenarbeit der Google-Zentrale in Irland und der Staatsanwaltschaft in Berlin möglich.

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Die Daten des Google-Kontos von Rebecca könnten zu Erkenntnissen über ihre letzten Aktivitäten führen. Laut dem Bericht sind auf dem USB-Stick etwa gespeicherte Telefonnummern, Standorte oder die Informationen dazu, auf welchen Seiten Rebecca über Google gesurft hat, gespeichert. Auch falls Rebeccas Konto nach ihrem Verschwinden von anderen Geräten aus genutzt worden sein sollte, wäre dies nachvollziehbar.

Fall Rebecca ist für die Ermittler kein Cold Case

Rebecca Reusch hatte sich zuletzt im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers im Stadtteil Britz in Berlin-Neukölln aufgehalten. Sie kam am 18. Februar 2019 nicht in der Schule an und meldete sich auch sonst nicht mehr. Die Polizei und Helfer suchten aufwendig die Umgebung ab, fanden aber nichts.

Schnell verdächtigte die Polizei den 27-jährigen Mann von Rebeccas Schwester, der an dem Morgen alleine mit der Schülerin im Haus war. Er wurde zweimal festgenommen und wieder freigelassen. Er bestreitet, etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun zu haben. Auch die Familie stand immer hinter ihm. Der Schwager sagt, Rebecca habe das Haus verlassen. Das konnte die Mordkommission anhand der Handydaten nicht feststellen. Sie geht davon aus, „dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat“, wie die Staatsanwaltschaft mehrfach betonte.

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Den Ermittlern zufolge ist der Fall so kompliziert, weil zwei ungewöhnliche und ungünstige Faktoren zusammenkommen. „Es gibt keine Leiche. Und wir haben keine Spuren gefunden“, heißt es aus der Staatsanwaltschaft. Beides zusammen sei für Ermittlungen ganz schwierig. Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, betonte aber: „Wir suchen weiter nach Rebecca.“ Viele Mordfälle und andere Tötungsdelikte könnten noch nach Jahren aufgeklärt werden. „Darauf bauen wir. Auch im Fall Rebecca.“