Tödliche Messer-Attacke: Ex-Profi-Kicker kickt sich in den Knast
Sein Opfer hatte keine Chance. Der Serbe nun in Berlin vor Gericht.

Der Ex-Profi kickte sich durch Suff erst ins sportliche Aus, dann in den Knast: Dragisa P. (46) steht nach einer tödlichen Messerattacke vor Gericht.
Das Opfer: Der Bruder seiner Lebensgefährtin. Zoran R. (53) wollte Dragisa P. zur Rede stellen. Weil der Ex-Kicker seine Hand gegen die Schwester (48) von R. erhoben haben soll und wegen seines „allgemein wenig freundlichen Umgangs“ mit der Frau, heißt es in der Anklage wegen Totschlags.
P. und die Schwester von Zoran R. hatten sich über das Internet kennengelernt. Hinter ihm lag seine Fußballer-Karriere in Serbien. Die soll er 2015 verspielt haben: Nach der Scheidung von seiner ersten Frau wandte er sich zum Trost dem Alkohol zu, heißt es. Von der Pille zur Pulle. Mit Jobs im Schlachthof oder als Erntehelfer habe er sich über Wasser gehalten.
Seit Anfang 2020 waren sie liiert, wohnten gemeinsam in Wittenau. Radica D. verdiente als Reinigungskraft wohl das Geld. Was harmonisch begann, schlug nach und nach um in Streitereien. Der Alk-Konsum von P. soll eine Rolle gespielt haben. Er sei beleidigend und fordernd geworden, er habe versucht, seiner Partnerin Vorschriften zu machen.
Ex-Profi-Kicker schlug ihr mit der flachen Hand zweimal auf den Mund
Am 25. August fuhr Radica D. nach der Arbeit zu ihrem großen Bruder. Gegen 16 Uhr aber tauchte auch Dragisa P. auf. Die Anklage: „Er schlug ihr an der Wohnungstür von Zoran R. mit der flachen Hand zweimal auf den Mund.“ Sie habe blutende Verletzungen erlitten.
Zoran R. wollte seine Schwester beschützen. Er begleitete sie zwei Stunden nach dem massiven Foul an der Tür zu ihrem Wohnhaus. Gegen 18.20 Uhr kam es im Hinterhof zum Streit. P. ließ wohl nicht mit sich reden.
Kurzes Geständnis des Ex-Profi-Kickers vor Gericht
Er stieg laut Anklage brutal in die ungleiche Partie ein: „Er schubste Zoran R. zu Boden.“ Ein Mann, der kein Gegner für ihn gewesen sein dürfte. Denn R. war nach einem Unfall in seiner Bewegung deutlich eingeschränkt.
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Als sein Opfer auf dem Boden lag, soll der Ex-Fußballer ein Küchenmesser aus seiner Hosentasche gezogen haben. Ein kräftiger Stich in den Brustkorb. Radica D. ging dazwischen: Sie hielt ihre rechte Hand schützend vor ihren Bruder, verhinderte aus Sicht der Ermittler einen zweiten Stich. Zoran R. verstarb wenig später.
Kurz nun ein Geständnis über den Verteidiger: „Er hat einen Messerstich ausgeführt.“ P. bitte um Entschuldigung. Fortsetzung: Donnerstag.