Polizisten bei der Spurensuche im Kiez rund um die Wörlitzer Straße  in Marzahn.
Polizisten bei der Spurensuche im Kiez rund um die Wörlitzer Straße  in Marzahn. Foto: Eric Richard

Marzahn - Nach dem Doppelmord in einer Wohnung in der Wörlitzer Straße in Marzahn (der KURIER berichtete) sucht die Mordkommission nun nach Zeugen. Die Ermittler interessieren sich vor allem für Personen, die am Sonnabend das Haus mit einem Feuerlöscher betreten haben.

Mit dessen Schaum sollen später Spuren am Tatort verwischt worden sein. Ob er als Tatwaffe eingesetzt wurde, ist unklar. Eine heiße Spur zum Mörder haben die Ermittler nicht. Deshalb waren Kriminaltechniker gestern erneut in der Wohnung und nahmen sie unter die Lupe. Eifersucht, Rache, Schulden: Die Ermittler schließen als Motiv nichts davon aus.

Wohnung wurde durchwühlt

Der Mordfall sei mysteriös, hieß es am Montag. Fest steht, dass  Familie Z. aus Afghanistan in der Drei-Raum-Wohnung in der 8. Etage wohnte. Am Sonnabend wurden in der Wohnung die Leichen einer Frau (38) und ihrer neun Jahre alten Tochter entdeckt. Die Räume waren zerwühlt worden.

Die Familie wohnt seit 2015 in Berlin. Der Ehemann Ahmad Z. hatte die gemeinsame Wohnung am Vormittag  verlassen. Er wollte einkaufen und sich danach mit Freunden treffen. Frau und Tochter blieben zu Hause. Gegen 17 Uhr kehrte er zurück. Seine Familie reagierte nicht auf sein Klingeln. Auch das Handy seiner Frau war ausgeschaltet. Ahmad Z. bat einen Nachbarn im Haus um Hilfe. Der riet, einen Schlüsseldienst zu rufen. Er hatte mitbekommen, dass in dem Schloss von innen ein Schlüssel steckte, der jedoch abgebrochen war. Als die Tür offen stand, entdeckte der Mann seine tote Familie. Er rief die Polizei. Der Mann sei nicht tatverdächtig, hieß es am Montag bei der Staatsanwaltschaft. Zeugenhinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.