Durch den Keller zu Schließfächern oder Tresoren: War es Mahmoud El-B. (34), der mit Komplizen bei vier Einbrüchen Beute im Wert von insgesamt 858.000 Euro einsackte?
Der Mann aus Berlin-Neukölln nun vor Gericht. Er soll als Mitglied einer Bande agiert haben. Er ist für die Justiz kein Unbekannter. Von Clan-Kriminalität gehen Ermittler in seinem Fall nicht aus.
Die Serie spektakulärer Einbrüche. Der erste Fall liegt drei Jahre zurück – und ging schief. In Niederschöneweide soll El-B. am 14. September 2020 mit einem bislang unbekannten Komplizen in ein großes Möbelgeschäft eingestiegen sein. Doch beim Aufhebeln eines Fensters ging die Alarmanlage los.
Beim zweiten Coup dann fette Beute: Drei Männer drangen am 9. November 2021 gegen 17.20 Uhr in den Keller einer Bankfiliale in Charlottenburg – während der Geschäftszeit. Vier Schließfächer wurden geknackt – sie waren prall gefüllt: Geld, Gold und Luxusuhren im Gesamtwert von 827 300 Euro. Als eine Mitarbeiterin den Einbruch wenig später bemerkte und die Polizei alarmierte, war das Trio bereits verschwunden.
Tresorknacker-Bande soll mit Vorschlaghammer losgezogen sein
Beim dritten Mal sollen El-B. und Komplizen Weihnachten 2021 mit einem Vorschlaghammer losgezogen sein. Ziel: Eine Luxus-Boutique am Kurfürstendamm. Im Keller sollen sie mit dem Hammer auf eine Wand eingedroschen haben, um ins Büro der Filiale zu gelangen. Doch der Krach löste Alarm aus. Anklage: „Sie flohen über die Hinterhöfe.“
Bei der vierten Tat in einem Schokoladengeschäft in Mitte gingen die Einbrecher mit Man-Power ans Werk: In der Nacht zum 27. Dezember 2021 sollen El-B. und mehrere Mittäter aus dem Büro des Unternehmens einen 600 Kilo schweren Tresor in den Hof geschoben, dann auf einen Transporter gewuchtet haben – zusammen mit 31.000 Euro.
Es wurden zwar keine Fingerspuren gefunden. Doch Aufnahmen von Überwachungskameras wurden El-B. zum Verhängnis. Etliche Bilder wurden ausgewertet – zur Gesichtserkennung. Festnahme dann vor fünf Monaten. Er schweigt zu den Vorwürfen. Ein Identitätsgutachten dürfte ein Dreh- und Angelpunkt im Prozess um gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahl werden. Fortsetzung am 16. Oktober.