Schüsse auf Frau in Weißensee: Berliner Polizisten verteidigen Einsatz
Polizisten hatten eine Frau an der Tramhaltestelle Albertinenstraße niedergeschossen. Es gab Kritik an der Polizei Berlin. Jetzt werden die Beamten verteidigt.

Nach der Kritik an einem Einsatz der Polizei Berlin in Weißensee werden die betroffenen Beamten jetzt von ihren Kollegen verteidigt. Die Berufsvereinigung „Polizei Grün“, die für ihre durchaus kritische Haltung gegenüber vielen Polizeieinsätzen bekannt ist, hat sich bei Twitter gemeldet. Hier war die Polizei teils massiv beschimpft worden, nachdem Einsatzkräfte an der Albertinenstraße in Weißensee eine Frau (68) niedergeschossen hatten. Die Frau war mit einem Messer und einer Schere bewaffnet. Ein Video des Einsatzes wurde in sozialen Netzwerken wie Twitter und Instagram geteilt.
„Der Einsatz der Polizei Berlin wurde in den sozialen Netzwerken zum Teil heftig kritisiert“, beginnt der in der Nacht zu Montag abgesetzte Tweet. Grundsätzlich aber sei„ das Vorgehen durchaus angemessen und den Vorschriften entsprechend“ gewesen. Dann zählt der Verfasser der Berufsvereinigung Polizei Grün folgende Punkte auf:
Die Polizei sei aufgrund einer akuten Bedrohungslage gerufen, der Einsatz konnte also nicht im Vorfeld geplant werden. Vor Ort habe „eine konkrete und reale Gefahr für Leib und Leben der Einsatzkräfte vor Ort sowie auch für unbeteiligte Dritte“ bestanden. In diesen Fällen habe „Eigensicherung absolute Priorität“.
Von den Einsatzkräften sei zudem ein Warnschuss abgegeben worden, auf den die Person nicht reagiert habe. Weiter heißt es: „Die in Folge abgegebenen Schüsse zielten offenbar nicht auf vitale Zonen.“ Getroffen wurde die Frau nach derzeitigem Kenntnisstand im Bein.
Lesen Sie auch: Weißensee: Polizisten schießen Seniorin (68) an Haltestelle nieder >>
Zur Kritik, dass nach den Schüssen noch ein Polizeihund eingesetzt wurde, heißt es weiter: „Der eingesetzte Hund wurde nicht auf die Person gehetzt, sondern erfolgreich eingesetzt, um die Situation für alle Beteiligten gefahrlos zu klären.“
Grundsätzlich bleibe festzuhalten, dass „ein solcher Einsatz unübersichtlich und gefährlich ist und es für alle Beteiligten in diesem Fall relativ glimpflich abgelaufen ist“. Dennoch fordern die Polizisten der Berufsvereinigung, dass innerhalb der Polizei das Thema „Umgang mit psychisch Erkrankten viel intensiver als bislang in Aus- und Fortbildung behandelt wird“. Nur so könne „Handlungssicherheit gegeben und der Einsatz von potentiell tödlicher Gewalt minimiert werden“.