Rigaer Straße 94: Hausverwalter und Anwalt getreten, geschlagen und mit Reizgas besprüht
In der Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain sind der Hausverwalter und ein Rechtsanwalt getreten, geschlagen, mit Reizgas besprüht und zurückgedrängt worden, als sie in das Haus wollten

In der Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain sind nach Polizeiangaben erneut Menschen von mutmaßlichen Linksextremisten attackiert worden. Am Montagmorgen seien der Hausverwalter und ein Rechtsanwalt getreten, geschlagen, mit Reizgas besprüht und zurückgedrängt worden, als sie in das Haus wollten, sagte ein Polizeisprecher. Damit wurden Medienberichte bestätigt.
Die Polizei sei gegen 8.00 Uhr alarmiert worden und schnell dort gewesen. Einsatzkräfte seien mit einem Feuerlöscher angegriffen worden. Zwei Kollegen erlitten Atemwegsbeschwerden, sagte der Sprecher. Der Anwalt und Verwalter seien vor Ort von Rettungssanitätern behandelt worden. Beide wollten sich demnach einen Überblick über die Situation im Haus verschaffen.
Es sollen mindestens fünf Angreifer gewesen sein, die sich dann in das Haus zurückgezogen hätten, hieß es. Strafermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung wurden laut Polizei eingeleitet.
Rigaer Straße bekannt für Attacken auf Polizisten
Am Donnerstag hatte die Polizei Räume in dem Wohnprojekt durchsucht. Eine Polizistin soll im Januar aus dem Haus heraus mit einem Laserpointer geblendet worden sein und eine Augenverletzung erlitten haben.
In der Rigaer Straße und Umgebung werden immer wieder Polizisten mit Steinen, Flaschen und Farbbeuteln angegriffen und Autos beschädigt. Erst in der Nacht zum Sonntag zog eine Gruppe mutmaßlich linksextremer Randalierer durch den Stadtteil. Fahrzeuge wurden demoliert, Fensterscheiben zerstört und Hauswände mit Schriftzügen zu den linken Wohnprojekten Rigaer 94 und Liebig 34 beschmiert. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Die oppositionelle FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus forderte erneut einen „Konsens gegen Linksextremismus“. Gebraucht werde dazu in Berlin eine Gesamtstrategie, damit Opfern schnell geholfen werden kann. Die Situation in der Rigaer Straße und Liebigstraße sei Ausdruck politischer Kapitulation, so Fraktionschef Sebastian Czaja. Dies dürfe in einem Rechtsstaat so nicht länger hingenommen werden. Die FDP sei gegen jede Art von Extremismus. (dpa)