Kunststoffröhrchen mit Corona-Abstrichen stehen nach dem PCR-Test in einem Labor (Symbolbild).
Kunststoffröhrchen mit Corona-Abstrichen stehen nach dem PCR-Test in einem Labor (Symbolbild). Foto: dpa/Andreas Arnold

Die Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Freitag die Räume eines Corona-Testzentrums in Lübeck sowie zwei Wohnungen in Berlin durchsucht. Es bestehe der Verdacht auf einen besonders schweren Fall des Betrugs und des Titelmissbrauchs, sagte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, am Sonnabend. Abstriche für PCR-Tests sollen nicht oder nicht ordnungsgemäß untersucht worden sein. Beschuldigt werden der Betreiber des Testzentrums und eine Mitarbeiterin.

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Ihre Berliner Wohnungen seien durchsucht worden, wobei die Wohnanschrift des Betreibers mit dem Firmensitz identisch sei. Der Betreiber sei ein Student aus Berlin, bestätigte Hingst Medienberichte.

Corona-Tests: Wurden bezahlte Abstriche gar nicht untersucht?

In dem Testzentrum werden sowohl kostenlose Schnelltests als auch PCR-Tests für 119,90 Euro angeboten. Eine Frau hatte den Angaben nach Zweifel an der Richtigkeit ihrer ärztlichen Bescheinigung des PCR-Tests und erstattete Anzeige. Auf der Bescheinigung sei ein Berliner Labor ausgewiesen worden, das für die Auswertung des Tests zuständig gewesen sein soll.

Nach Kenntnisstand am Samstagmittag hatte das Labor in Berlin den Abstrich der Frau nicht untersucht, so die Staatsanwaltschaft. Unterschrieben wurde die Bescheinigung den Angaben zufolge von einer Mitarbeiterin mit einem Doktortitel. Hier bestehe der Verdacht, dass der Doktortitel nicht rechtmäßig geführt werde.

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