Mit 21 Knarren aufgeflogen
Prozess: Berliner Tischler bunkert massenweise Waffen und Rauschgift
Er steht erstmals vor Gericht, hat keinerlei Vorstrafen, war als Mitarbeiter einer Technik-Firma mehrfach in Afghanistan im Einsatz.

Überraschende Besuche von der Polizei ließen ihn wohl kalt: Drei Mal innerhalb von sieben Monaten durchsuchten Polizisten die Wohnung von Benjamin H. (44) und wurden stets fündig.
Wegen Drogen- und Waffenbesitzes steht der gelernte Tischler nun vor Gericht. Sechs Monate U-Haft hat er hinter sich. Vor ihm liegen einige Jahre Knast. Deutlich die Beweislage: 21 Knarren bunkerte er.
Am 30. Mai 2020 die erste Durchsuchung bei H. in Marienfelde. Ein Kilo Kokainstein fanden Ermittler. H. blieb auf freiem Fuß. Am 4. Oktober standen erneut Polizisten vor seiner Tür. Diesmal entdeckten sie jede Menge Cannabis. Die Anklage: „Verpackt in mindestens 25 Folienschweißschläuchen.“ Insgesamt 12,5 Kilo Blütenstände – Wert im Verkauf rund eine Viertelmillion Euro.
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H. ist nicht vorbestraft. Er hätte wohl in Freiheit auf einen Prozess wegen der Drogen warten können. Doch trotz einer drohenden Strafe blieb er dreist kriminell: Am 5. Januar die dritte Durchsuchung. Die Beamten stießen auf ein Waffenarsenal.
Im Heizungsraum verwahrte er 19 halbautomatische Kurzwaffen
Anklage: „In einem zu seiner Wohnung gehörenden Heizungsraum verwahrte er 19 halbautomatische Kurzwaffen.“ Alle vom selben Hersteller - ein Modell, das auch als tauglich für den Polizeidienst gilt. Und in einer Kammer stellten die Beamten einen Revolver sowie ein Gewehr sicher. Außerdem bunkerte H. jede Menge Munition.
Nun sein Geständnis: „Ich muss leider als wahr einräumen, dass ich Drogen und Waffen verwahrt habe.“ Er habe für das „Verwahren“ von einer Person, die er nicht offenbaren wolle, auch Geld erhalten. H.: „Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich nicht sagen möchte, wer mir Drogen und Waffen brachte.“
Die Kiste mit Waffen „sollte Anfang Januar abgeholt werden“, so der angeklagte Tischler. Die beiden Waffen in der Wohnung habe er nur mal zu Silvester nach oben geholt – „um sie Freunden zu zeigen“.
Er steht erstmals vor Gericht, hat keinerlei Vorstrafen, war als Mitarbeiter einer Technik-Firma mehrfach in Afghanistan im Einsatz. Benjamin H.: „Habe in der Haft viel nachgedacht.“ Beruflich wolle er zurück in die alte Firma. Fortsetzung: Dienstag.