Polizisten und ein Feuerwehrmann hieven am Sterndamm einen der illegalen Spielautomaten auf einen Lastwagen.
Polizisten und ein Feuerwehrmann hieven am Sterndamm einen der illegalen Spielautomaten auf einen Lastwagen. Foto: Morris Pudwell

Falschgeld, Poker-Tisch und manipulierte Spielautomaten: Die Einsatzkräfte staunten nicht schlecht, als sie in einer Shisha-Bar in Treptow die verschlossenen Türen der düsteren Hinterzimmer öffneten. Dahinter verbargen sich illegale „Fun Games“-Geräte, von dessen Gewinne nur einer profitiert: der Betreiber. 

Eigentlich waren Polizei und Ordnungsamt am Mittwoch in Treptow-Köpenick auf einer ganz anderen Mission. Die elf Polizisten und drei Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollierten in der Zeit von 14.30 bis 22 Uhr zahlreiche Geschäfte und Lokale auf Vergehen gegen die Infektionschutzverordnung. Bei dem über achtstündigen Schwerpunkteinsatz stießen die Beamten am Nachmittag auf eine Shisha-Bar am Sterndamm, in der gleich mehrere Verstöße festgestellt wurden. 

Polizisten haben einen gefälschten Zehn-Euro-Schein sichergestellt. 
Polizisten haben einen gefälschten Zehn-Euro-Schein sichergestellt.  Foto: Morris Pudwell

Zuerst wurde die Feuerwehr dorthin alarmiert, um in den Räumen einen offenbar verdächtig hohen Kohlenmonoxid-Wert zu untersuchen. Ein Test konnte den Verdacht jedoch nicht bestätigen. Verdächtig war das Lokal dennoch. Da die hinteren Räume verschlossen waren, mussten einige Türen zum Teil gewaltsam geöffnet werden. Dafür war zuvor ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss erwirkt worden. „Das Lokal war sehr auffällig. Es wurden gravierende Verstöße gegen die Gewerbeordnung festgestellt“, erklärt ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Illegale Spielautomaten überschwemmen Berlin

In den Hinterzimmern wurden manipulierte Spielautomaten und Falschgeld entdeckt, unter anderem ein gefälschter Zehn-Euro-Schein. Anschließend stießen die Einsatzkräfte auf Tischglücksspielautomaten, die für den gewerblichen Gebrauch illegal sind. Die tragbaren Geräte des Typs „Gaminator“ verfügen über manipulierte Casinosoftware mit einstellbarer Gewinnquote. In den meisten Fälle landet der Gewinn so fast zu 100 Prozent bei dem Betreiber. Die in Deutschland verbotenen„Fun Games“-Geräte überschwemmen derzeit die Berliner Casinos. „Diese Geräte finden wir in Berlin jetzt immer häufiger vor“, sagt ein Polizist. Insgesamt wurden vier dieser Spielautomaten sichergestellt.

Illegale „Fun Games“-Geräte unterscheiden sich stark von den staatlich zugelassenen Spielgeräten, wo um Geld gespielt wird. Bei sogenannten Unterhaltungsspielgeräten wird nach Geldeinwurf virtuell um Punkte gespielt, die aber Bargeld wert sind. Die Geldgewinne werden zumeist durch die Gaststättenbetreiber aus schwarzen Kassen „an der Theke“ ausgezahlt. Daher wird nun auch das Finanzamt eingeschaltet.