Pervers: Radbolzen an Bundeswehr-Rettungswagen gelöst – weil er im Weg stand?
Nach einem Einsatz im Märkischen Viertel stellte die Besatzung eines Bundeswehr-Rettungswagens fest, dass zwei Radbolzen an einem Rad gelockert worden waren.

Die zunehmende Zahl der Angriffe auf Rettungskräfte und Polizisten ist seit Jahren Thema, aber ein aktueller Anschlag in Berlin stellt eine erneute Steigerung der Hinterhältigkeit dar: Bislang Unbekannte lösten am Donnerstag Radbolzen an einem Rad eines Bundeswehr-Rettungswagens.
Nach den bisherigen Erkenntnissen war die Besatzung des im Auftrag der Feuerwehr fahrenden Wagens gegen 21.30 Uhr in einem Mehrfamilienhaus im Märkischen Viertel im Einsatz. Das Fahrzeug stellten sie auf dem Wilhelmsruher Damm ab.
Leute verlangten, dass der Rettungswagen zur Seite gefahren werden müsste
Dabei sollen sie von mehreren Personen aus einem Fahrzeug heraus aufgefordert worden sein, den Rettungswagen zur Seite zu fahren, um passieren zu können.
Die Polizei: „Einsatzbedingt soll dies jedoch nicht möglich gewesen sein, ebenso wie das Beaufsichtigen des Einsatzwagens.“
Anschlag bemerkt, nachdem der Rettungswagen die Patientin
Nachdem die Besatzung die Patientin ins knapp vier Kilometer entfernte Humboldt-Krankenhaus gebracht hatte, stellte sie fest: Die Abdeckungen der Radmuttern waren an einem Rad verstellt.
Beim näheren Hinsehen stellte sich heraus, dass zwei Radbolzen gelöst und gelockert waren.
Jetzt ermittelt ein Kommissariat der Polizeidirektion 1 (Nord) wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr. Der Verdacht, die Leute aus dem Auto hätten die Tat begangen, liegt nahe.
Gewerkschaft nennt die Tat sinnfrei, gefährlich und die Täter dumm
Stephan Weh, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei: „Wir sind entsetzt über diese völlig sinnfreie und gefährliche Tat. Es tut uns ja leid, dass Polizei und Feuerwehr auch mal etwas Zeit benötigen, um Menschen in Not zu helfen und dabei nicht auf alle Bedürfnisse Rücksicht genommen werden kann. Aber es zeugt schon von einer gewissen Einfältigkeit, dass man, weil man nicht an einem RTW vorbeikommt, die Radbolzen lockert und so das Leben unserer Kollegen gefährdet.“