Schockierender Prozess
Obdachloser soll für Pizzareste Mordversuch begangen haben
Zwei Wohnungslose kämpften so erbittert um eine Pizza, dass einer mit Hirnschaden im Koma landete. Jetzt startet der Prozess wegen versuchten Mordes in Berlin.

In Berlin gibt es viele Obdachlose. Wer den Menschen helfen will, gibt oft Geld und manchmal auch Essen. Doch eine Spende sorgte im Frühling für eine gefährliche Eskalation: Ein Wohnungsloser hat einen anderen fast umgebracht. Jetzt beginnt der Prozess in der Hauptstadt.
Pizza-Prozess startet vor dem Berliner Landgericht
Das wurde jetzt in einer Pressemitteilung von der General-Staatsanwaltschaft Berlin bekannt gegeben. Die ursprüngliche Tat passierte am 12. April am Hackeschen Markt in Mitte: Zwei wohnungslose Männer baten im Vorraum einer Sparkassenfiliale um Geld oder Sachspenden. Eine Kundin hatte Pizzareste dabei, die sie zuerst dem 40-jährigen Obdachlosen angeboten hatte, dann aber dem 66-Jährigen gab.
Daraufhin brach zwischen den hungrigen Männern ein übler Streit aus, der komplett eskalierte: Der Jüngere trat mit seinen schweren Wanderschuhen so lange gegen den Kopf des Älteren, bis er diesen für tot hielt. Erst dann ließ der Obdachlose von seinem Opfer ab und verließ die Bank mit den übrigen Pizzaresten.
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Der 40-Jährige soll seit dem Vorfall im Koma liegen. Der Grund ist eine schwere Hirnschädigung. Und der Täter? Er konnte noch am selben Tag gefasst werden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen ihn erhoben – wegen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Der Prozess wird ihm vor dem Berliner Landgericht gemacht.
Ein Zeuge verfolgte damals den Täter und rief die Polizei
Wie die damalige Polizeimeldung des Vorfalls zeigt, wurde der ältere Obdachlose durch einen vorbildlichen Akt der Zivilcourage gerettet! „Der Geistesgegenwart eines Passanten ist es zu verdanken, dass ein tatverdächtiger Mann nach einer Körperverletzung gestern Abend in Mitte festgenommen werden konnte“, heißt es in der Mitteilung.
Weiter berichtete die Berliner Polizei: „Der 43-Jährige beobachtete bei einem Spaziergang gegen 21.20 Uhr am Hackeschen Markt, wie ein Mann im SB-Bereich einer Bank mehrmals gegen den Kopf eines auf dem Fußboden liegenden Mannes trat, dann von dem Liegenden abließ und den Vorraum des Geldinstituts verließ. Der Zeuge alarmierte die Polizei und folgte dem Tatverdächtigen.“
„Wenig später eintreffende Kräfte des Polizeiabschnitts 56 nahmen aufgrund der Hinweise des Passanten den 39-Jährigen in der Großen Hamburger Straße fest. Der verletzte Mann, der bisher nicht ansprechbar war, wurde durch hinzugerufene Rettungskräfte mit Verletzungen am Kopf, insbesondere im Gesicht, in eine Klinik gebracht und dort stationär aufgenommen.“ Fazit: Ohne den Zeugen wäre der Mann mit seiner Tat wohl davongekommen.