Ein Polizeiwagen steht vor der Schule in Berlin-Neukölln, in der ein Junkie zwei Kinder mit einem Messer attackiert hatte.
Ein Polizeiwagen steht vor der Schule in Berlin-Neukölln, in der ein Junkie zwei Kinder mit einem Messer attackiert hatte. Paul Zinken/dpa

Nach dem blutigen Messerangriff auf zwei völlig hilflose Schülerinnen hat an der Evangelischen Schule in Berlin-Neukölln der Unterricht wieder begonnen. Unmittelbar davor hatte es am Montagmorgen eine interne Andacht gegeben.

Sicherheitskräfte sind am Gebäude an der Mainzer Straße postiert. Sie sollen die Schule vor weiteren Attacken schützen. „Wir werden nicht komplett mit dem normalen Stundenplan beginnen“, sagte eine Sprecherin der Schulstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg am Montag. Es sei wichtig, achtsam mit der Situation umzugehen und auf die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern sowie des Kollegiums zu reagieren. Das Ziel sei aber, möglichst bald zur Normalität zu finden.

Wie lange die Sicherheitskräfte für die Schule da sein werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird wohl je nach Lage darüber entschieden.

30 Kinder sahen die blutige Messerattacke

An der Evangelischen Schule in Berlin-Neukölln hatte am Mittwoch ein 38-jähriger Mann nach Erkenntnissen der Polizei auf zwei Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren eingestochen. Beide Kinder wurden dabei schwer verletzt, die Achtjährige befand sich zeitweise in Lebensgefahr. Die entsetzliche Tat hatte ganz Berlin geschockt. 

Der Messermann Berhan S. (38) ist ein Wiederholungstäter, er wurde vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Das Motiv des polizeibekannten Junkies ist weiter unklar. Berhan S. hatte die spielenden Kinder aus dem Nichts attackiert. Einer Achtjährigen stach er in den Hals, einer Siebenjährigen mehrfach in den Oberkörper. Etwa 30 Schülerinnen und Schüler wurden Zeugen der Messerattacke.

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Die Polizei ging zunächst nicht davon aus, dass Berhan S. die Kinder kannte. Es sei eher eine „Zufallstat“ gewesen, hieß es. Laut B.Z. wurde gegen Berhan S. schon mal ermittelt. Am 30. August 2009 soll er in einem Wohnhaus am Halleschen Tor auf seine Freundin eingestochen haben. Eine Not-Operation rettete ihr Leben.