Mit Profi-Ausrüstung: Linke Kletterer besetzen sechs Stunden lang „Molecule Man“
Um das Hausprojekt Liebig 34 wird weiter gekämpft. Unterstützer der Linksautonomen haben für sechs Stunden die Skulptur „Molecule Man“ auf der Spree besetzt.

Eine Sturmhaube in Regenbogenfarben, ein Transparent mit der Aufschrift „L34 Says– Wohnraum ist keine Ware“: Linke Aktivisten sind in der Nacht zu Dienstag mit professioneller Kletterausrüstung auf die 30 Meter hohe Skulptur „Molecule Man“ geklettert. Die sechs Frauen und zwei Männer waren mit Schlauchbooten zu dem Kunstwerk gelangt. Blaue Nebeltöpfe wurden gezündet. Auch eine Drohne wurde gestartet.
Nach sechs Stunden Besetzung, gegen 10 Uhr morgens, ergaben sich die acht Kletterer der Polizei. Gegen sie wird wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Landfriedensbruchs ermittelt. Festnahmen gab es nicht. Der Protest sei ein Zeichen der Solidarität mit dem von Räumung bedrohten, queer-feministischem Hausprojekt Liebigstraße 34 in Friedrichshain.
Das Haus gilt neben der Rigaer Straße 94 als eines der letzten Symbole der linksradikalen Szene in Berlin. Anfang Juni hatte das Landgericht einer Räumungsklage des Eigentümers gegen den Bewohner-Verein stattgegeben und entschieden, dass die Bewohnerinnen das Haus verlassen sollen. Seitdem vergeht fast keine Nacht, in der Linksradikale nicht randalieren oder Autos anzünden.