Der 43-Jährige vor dem Berliner Landgericht.
Der 43-Jährige vor dem Berliner Landgericht. Foto: Olaf Wagner

Ein Judotrainer ist wegen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in einem Berliner Sportverein zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach den 43-jährigen Juristen am Montag in 20 Fällen schuldig.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach fast siebenmonatigem Prozess eine Strafe von acht Jahren Haft verlangt. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Mehrere damalige Schützlinge des Angeklagten sind als Nebenkläger am Verfahren beteiligt. Die Verhandlung lief zu weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Zu den Taten soll es laut Anklage auf Sportfahrten im Ausland, im Ferienhaus des Angeklagten, in einer Sporthalle, auf Toiletten und der Berliner Wohnung des Mannes gekommen sein. Der Trainer habe bei Widerstand oder Weigerung der Kinder mit Rausschmiss aus dem Sportverein gedroht, den er nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft selbst gegründet hatte. Die betroffenen Jungen hätten ihren Trainer als Vaterfigur gesehen, so die Anklage. Der Mann habe das Vertrauensverhältnis ausgenutzt.