Razzia in Geheimdisko

Illegaler Club in Neukölln ausgehoben – mit Drogen-Konsumierraum!

Razzia in einem illegalen Nachtclub in Neukölln. In der Weserstraße hatten sie an alles gedacht – außer an die Polizei. 

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Der illegale Club war professionell ausgestattet aber illegal.
Der illegale Club war professionell ausgestattet aber illegal.Privat

Klopf, klopf - die Party ist vorbei! Die Berliner Polizei und das Ordnungsamt Neukölln haben in der Nacht zum Samstag in der Weserstraße einen illegalen Club ausgehoben! In der Partyhöhle gab es sogar ein Zimmer nur für den Drogenkonsum!

Was auf den ersten Blick wie eine normale Clubfeier in Neukölln aussah, entpuppte sich das Ordnungsamt und zivile Einheiten der Berliner Polizei schnell als professionelle aber illegale Partyhölle.

Ein Verdächtiger wird festgehalten.
Ein Verdächtiger wird festgehalten.Privat

Türsteher klebten Kameras an den Besucherhandys ab

In dem Club am Ende der Weserstraße gab es eine vollausgestattete Bar, Türsteher mit Gästeliste und eine ordentliche Soundanlage. Gäste gaben gegenüber der Polizei an, dort schon seit über einem Jahr häufiger gefeiert zu haben!

Doch dass etwas nicht stimmt, hätten Besucher sicher schon am Eingang bemerken können. Ein Türsteher mit Gästeliste empfing die Gäste, und bevor sie den Club betreten durften, wurden die Kameras ihrer Handys abgeklebt. Offenbar wollte man keine unnötige Öffentlichkeit. Doch das war nur der Anfang. Im Kellerbereich wurde der Eintritt kassiert und nur wenige Schritte weiter, bei der Garderobe, griffen die Besucher erneut in die Tasche.

In dem separaten Raum fanden sich Reste von Substanzen, die Drogen sein könnten.
In dem separaten Raum fanden sich Reste von Substanzen, die Drogen sein könnten.Privat

Extra-Raum für Drogenkonsum in illegalem Club in Neukölln entdeckt

Der eigentliche Schock für die Polizisten wartete zwei Stockwerke höher. Hinter einer massiven Feuerschutztür verbarg sich ein schmaler Raum, ausgestattet mit Regalen und Spiegeln in 1,25 Meter Höhe. Bei genauerem Hinsehen waren Reste von weißem Pulver zu erkennen. Ein möglicher Hinweis auf illegalen Drogenkonsum! Auch auf den Toiletten fanden Polizisten leere Drogentransportgefäße.

Doch der Club hatte noch mehr zu bieten: Eine Fläche von rund 250 Quadratmetern, professionell ausgestattet mit Lüftung, Videoüberwachung und einem Tresenbereich, der mit Markengetränken gefüllt war. Sogar echte Kassen waren vorhanden. Ein DJ legte auf, als die Beamten eintrafen. Er wurde kurz befragt, seine Personaldaten wurden aufgenommen, dann durfte er gehen. Auch 1200 Euro wurden sichergestellt. Zudem sollen zu der Anlage auch zwei Ferienapartments gehören, die über Airbnb vermietet werden.

Die ganze Nacht über mussten Gäste abgewiesen werden. Fast 200 Personen wollten eigentlich noch zur Party in dem illegalen Club.
Die ganze Nacht über mussten Gäste abgewiesen werden. Fast 200 Personen wollten eigentlich noch zur Party in dem illegalen Club.Privat

Grölende Massen wurden Betreiber zum Verhängnis

Zum Zeitpunkt des Einsatzes feierten bereits etwa 50 Gäste im Club. Draußen, direkt an der Weserstraße, warteten rund 200 Partyhungrige, die jedoch vom Ordnungsamt abgewiesen wurden. Viele zeigten Unverständnis für das Vorgehen der Behörden. Die laute Crowd war auch den Besitzern zum Verhängnis geworden. Ein Anwohner hatte sich nicht etwa wegen der Musik beschwert sondern wegen der lärmenden und grölenden Massen die auf der Straße auf die Party warteten.

Wie konnten so viele Menschen von dieser illegalen Party erfahren? Offenbar wurden sie über E-Mails und soziale Medien eingeladen und konnten sich sogar registrieren. Im Club selbst hing ein offizieller Banner mit Informationen zu einer Veranstaltung.

Betreiber und Besitzer der Location sind bisher noch unbekannt. Die Polizei ermittelt.