Der Berliner Rapper Kontra K
Der Berliner Rapper Kontra K Imago/Eibner

Der Berliner Rapper Kontra K hat sich seit Jahren ein schlüssiges Image aufgebaut. Er ist der Junge von der Straße, der Jahre lang Kampfsport gemacht hat, sich aber seinen Erfolg hart erarbeitet hat. Besonders in den vergangenen Jahren verstand der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Maximilian Tibor Albert Diehn heißt, Straßenhärte mit Saubermann-Image zu verbinden. Doch dieses Bild gerät nun ins Wanken. Kontra K. steht im Verdacht im großen Stile mit Drogen gehandelt zu haben.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Drogenhandels gegen Kontra K

Zunächst hatte der NDR über die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den Rapper Kontra K berichtet. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft hat dies nun bestätigt. Der Rapper soll über ein verschlüsseltes sogenanntes Krypto-Handy Cannabis-Geschäfte verabredet haben. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, geht es bei den Ermittlungen um eine größere Menge Cannabis. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

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Kontra K (35), der für Songs wie „Erfolg ist kein Glück“ oder „Tiefschwarz“ bekannt ist, veröffentlichte seit 2016 jedes Jahr ein Nummer-eins-Album. Auch sein aktuelles Album „Für den Himmel durch die Hölle“ setzte sich wieder an die Spitze der deutschen Album-Charts. Die aktuelle Tournee soll nächste Woche beginnen.

Davon scheint der Rapper trotz der Ermittlungen auch nicht abrücken zu wollen. In einer Instagram-Story am Mittwochnachmittag wandte er sich an seine Fans und sagte: „Während die halbe Welt sich fragt, ob der Fuchs die Gans geklaut hat... Keine Ahnung, ich auf jeden Fall nicht. Ich mache das Wichtige. Wir bereiten die Tour vor.“ Dann riet er seinen Followern noch „nur zu glauben, was ihr seht“. Ein offizielles Statement des Rappers oder seines Managements zu den Vorwürfen gibt es bislang nicht.

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Knacken der Encrochat-Software führte zu zahlreichen Strafverfahren

Die Verschlüsselungstechnik der sogenannten Encrochat-Handys galt als sicher und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es im Frühjahr 2020, die Software zu knacken.

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Millionen geheimer Daten wurden abgeschöpft. Das führte zu Tausenden Ermittlungsverfahren und Verhaftungen in ganz Europa. Allein in Berlin wurden Chatnachrichten von Hunderten Nutzern ausgewertet. Bis Juli wurden 69 Anklagen erhoben. In 97 Verfahren liefen die Ermittlungen noch. Insgesamt wurden mehr als 4,6 Millionen Euro illegal erworbene Vermögenswerte eingezogen. Inzwischen dürften die Zahlen noch höher sein.

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In ganz Deutschland soll es laut NDR um 4500 Verdächtige und 1900 Haftbefehle gehen, 670 Urteile wurden demnach bislang verhängt, 38 Tonnen Drogen beschlagnahmt und 610 Millionen Euro beschlagnahmt.