Waffen-Opa vor Gericht

Hat dieser Ex-Busfahrer seiner Ex-Frau feige in den  Rücken geschossen?

Der Waffen-Opa (72) und Ex-Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hatte wohl die Trennung von der Mutter seiner Kinder nicht verkraftet.

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Der Waffen-Opa und Ex-Busfahrer steht seit Montag in Berlin vor Gericht. 
Der Waffen-Opa und Ex-Busfahrer steht seit Montag in Berlin vor Gericht. Pressefoto Wagner

Mit einer Knarre soll Hussein A. K. (72) seiner Ex (46) aufgelauert, sie an einer Ampel niedergeschossen haben. Nun der Prozess wegen versuchten Mordes.

Der Rentner schob die Brille in die weißen Haare, klagte über Schmerzen. Seit acht Montagen sitzt des einstige BVG-Busfahrer in Haft. „Geschieden, Deutscher, sechs Kinder“, gab er zu Protokoll.

Die Mutter seiner drei jüngsten Kinder ist Malika M. (Name geändert). Sie soll den in Jordanien geborenen Mann übers Internet kennengelernt haben. 2007 Heirat nach islamischem Recht, 2008 das erste Kind.

Sie sollen sich Ende 2018 getrennt haben. Vier Jahre später die Attacke. Es geschah am 5. Dezember gegen 16.40 Uhr vor dem Kulturhaus Urania (Schöneberg). Mitten im Berufsverkehr wurde Malika M. von einer Kugel aus einem Revolver im Rücken getroffen.

Waffen-Opa und Ex-Busfahrer Hussein soll aus kurzer Distanz geschossen haben

Hussein A. K. soll „aus kurzer Entfernung“ geschossen haben. Dann sei er auf die Frau zugelaufen. Die Anklage: „Doch ihr gelang die Flucht auf die Mittelinsel der Straße, noch bevor er in der Lage war, weitere Schüsse abzugeben.“

Viele Passanten waren unterwegs an jenem Montagnachmittag. Der Schütze floh. Malika M. musste notoperiert werden. Vier Tage später wurde A. K. verhaftet.

Schon einmal stand der Waffen-Opa und Ex-Busfahrer vor Gericht

Die Frau ist nun Nebenklägerin. Persönlich erscheinen will sie nicht. Ihre Anwältin: „Sie hat große Angst vor dem Angeklagten.“ Und: „Bei einem Aufeinandertreffen ist eine Retraumatisierung zu befürchten.“ Aussagen möchte die Frau nur audiovisuell.

Er stand bereits 2021 vor Gericht. Damals ging es auch um mutmaßliche Gewalt gegen seine Ex. Ein Vorfall kurz nach der Trennung Anfang 2019. Der Vorwurf damals: Mit einer umgebauten Schreckschusswaffe habe er sie an der Schulter verletzt. Er bestritt: „In einem Gerangel löste sich ein Schuss.“ Er habe nicht gezielt. Er bekam ein Jahr auf Bewährung wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Die Frau sagte damals: „Er war schwierig, wollte das Vorrecht haben.“ Es habe zuletzt Streit um die Kinder gegeben. Ob A. K. im jetzigen Prozess aussagen wird, ist noch offen. Weil er über Schmerzen klagte, konnten erste Zeugen noch nicht befragt werden. Fortsetzung: Mittwoch.