Prozess

Frauen-Bande brachte Senioren um ihre Ersparnisse

Mit Schockanrufen legten sie ihre ahnungslosen Opfer herein, ergaunerten mehrere tausend Euro.

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Die Angeklagten verbergen vor Gericht ihre Gesichter.
Die Angeklagten verbergen vor Gericht ihre Gesichter.Pressefoto Wagner

Sie schockieren am Telefon, lügen und nehmen vor allem Senioren ihr Hab und Gut ab: Falsche Polizisten. Drei Frauen nun vor Gericht.

Fatma B. (28) wird aus der Haft vorgeführt – die Türkin hat schon einiges auf dem Kerbholz. Mitangeklagt: Ayca Y. (22) und Islim G (41). Sie sollen als „Abholerinnen“ zu einer Bande gehört haben, die es auf Rentner mit Doktortitel abgesehen hatte. Es geht um fünf Taten - die Opfer 70, 73 und 84 Jahre alt, Beute im Wert von insgesamt 225.000 Euro.

Perfide Masche: Erst Schockanrufe – Verbrecher seien im Anmarsch. Eine der Lügen: „Aus einer Liste ist ersichtlich, dass bei Leuten mit Doktortitel eingebrochen werden soll.“ Vermögen müsse in Sicherheit gebracht werden. Ein Fake-Polizist: „Ich schicke einen verdeckten Ermittler.“

Schockanrufe: Mit Verbrechern gedroht

Am 10. April klingelt das Telefon bei Dr. Ilse F. (70, Namen der Opfer geändert) in Mahlsdorf. Vor Einbrechern wird gewarnt. 6.300 Euro soll sie vom Konto abheben - B. und Y. sollen das Geld abgeholt haben. Danach weitere Anrufe von „Kommissar Schwarz“. Münzen und Schmuck für 11.000 Euro übergeben.

Dr. Udo W. (73) erhält am 29. April Anrufe – Wertsachen seien nicht sicher, müssten zur Polizeiwache geschafft werden. Beute: 81.000 Euro. Am 20. Mai nimmt die Bande Ehepaar U. ins Visier. Bis die Rentner 100.000 Euro sowie Schmuck für fast 27.000 Euro aus dem Tresor holen.

Am 22. Mai klicken die Handschellen für das Trio. Weil Ilse F. bei einem dritten Versuch, sie auszunehmen, die Polizei einschaltete. Fortsetzung: 30. Oktober. KE.