Das rote Sprungpolster vor dem Haus in der Franz-Künstler-Straße, auf dessen Kante der Mann auf der Flucht vor dem Feuer landete.
Das rote Sprungpolster vor dem Haus in der Franz-Künstler-Straße, auf dessen Kante der Mann auf der Flucht vor dem Feuer landete. Morris Pudwell

Der vollkommene Kontrollverlust eines Mannes, der seine Wohnung zerlegte und sie vermutlich in Brand steckte, endete mit seinem Fenstersprung und lebensgefährlichen Verletzungen.

Der Mann (42) hatte am späten Sonnabend in der Wohnung an der Franz-Künstler-Straße (Kreuzberg) randaliert. Er tobte und warf Einrichtungsgegenstände aus dem Fenster, brüllte zusammenhangloses Zeug. Nachbarn alarmierten deshalb gegen 21.15 Uhr die Polizei.

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Tobender Mann war mit Worten nicht zu beruhigen

Die Beamten, die Lebensgefährtin und der Bruder des Mannes versuchten, auf den Tobenden einzureden und ihn zu beruhigen, was ihnen nicht gelang. Die Polizei: „Der Mann erschien immer wieder am offenen Fenster, hielt plötzlich ein Messer in der Hand und drohte damit, jeden zu attackieren, der seine Wohnung betreten würde.“

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Als mittlerweile Höhenretter der Feuerwehr – das Drama spielte sich in der 5. Etage ab – und ein Spezialeinsatzkommando der Polizei eingetroffen waren, sichteten sie Flammen in der Wohnung. Polizisten wollten jetzt gewaltsam in die Wohnung eindringen, konnten sie aber nach dem Aufbrechen der Tür jedoch nicht schlagartig betreten: Der Mann hatte den Eingang mit Möbeln verbarrikadiert.

Die  Feuerwehr positionierte ein Sprungkissen unter der Wohnung, und der Mann sprang wenig später aus dem Fenster, um den Flammen zu entkommen.

Ganz oben im Haus ist roter Feuerschein hinter einem Fenster zu sehen.
Ganz oben im Haus ist roter Feuerschein hinter einem Fenster zu sehen. Morris Pudwell

Mann sprang auf die Kante des Sprungkissens

Der Sprung endete jedoch katastrophal: Der Mann verfehlte die Mitte des Sprungkissens, prallte vom Rand ab und stürzte dann auf Asphalt. Dabei wurde er wurde lebensgefährlich verletzt und musste notärztlich behandelt werden.

Anschließend wurde er in Vivantes-Klinikum Friedrichshain transportiert, über seinen Zustand war am Morgen ebenso wenig bekannt wie über die Ursache des „psychischen Ausnahmezustands“, der zu der Raserei geführt haben soll .

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Die Feuerwehr löschte das brennende Schlafzimmer der Wohnung, während Notfallsanitäter des DRK-Berlin die Familienangehörigen betreuten. Ein Fachkommissariat der  Polizei ermittelt.