Flotte Mädchen als flotte Kuriere: Sie fuhren Drogen aus
Am Donnerstag begann ein Prozess gegen eine Bande, deren Hauptquartier in Schöneberg war.

Flotte Kuriere sollen flott geliefert haben: Weil sie über einen „Lieferservice“ mit Drogen gehandelt haben sollen, stehen vier Männer und drei Frauen vor Gericht.
Seyit D. (28) soll Leiter und Organisator der Gruppierung gewesen sein. Sein Stellvertreter sei laut Ermittlungen Marko K. (24) gewesen. Die weiteren Angeklagten hätten sich als Fahrer und Fahrerinnen in die Spur begeben: Phillip H. (22), Vladislav D. (26) sowie die attraktiven Damen Charlotte B. (22), Lisa K. (24), Rukiyye K. (22).
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Bei Anruf Drogen: Seyit D. soll Anfragen telefonisch entgegengenommen, dann die Aufträge zur Auslieferung und Weisungen zur Übergabe erteilt haben. Vize-Chef Marko K. habe sich nach einer Bunkerwohnung umgesehen. In Schöneberg soll er fündig geworden sein.
Die Drogen-Kunden hießen „Micha“, „Erhan“, „Marion“ oder „Biene“.
Kokain, Amphetamin, Cannabis, MDMA sollen im „Angebot“ gewesen sein. Die Anklage geht davon aus: „Betäubungsmittel im Kilo-Bereich.“ Von Januar bis Ende März seien illegale Lieferungen quer durch die Stadt erfolgt. An „Micha“ in Kreuzberg, an „Erhan“, „Marion“ oder „Biene“.
Am 29. März stoppten Ermittler den aus Sicht der Anklage schwunghaften Handel: Es klickten Handfesseln. In einer Einraumwohnung im siebten Stock sowie in einem Keller seien verschiedene Drogen gefunden worden – darunter um die drei Kilo Kokain, rund acht Kilo Ketamin und in zwei Umzugskartons 25 Gefäße mit Amphetamin.
Bei den Verdächtigen wurde überall Geld festgestellt
Eine Geldzählmaschine stand in der Einraumwohnung auf dem Tisch. Und im Lüftungsschacht im Bad wurden 30.000 Euro gefunden – zum Teil gebündelt, zum Teil eingeschweißt. Batzenweise Geld auch bei den Verdächtigen: In der Wohnung von Lisa K. seien 8350 Euro sichergestellt worden, bei Charlotte B. 4150 Euro.
Die vier Männer sitzen seitdem in Haft. Am Montag wollen die Angeklagten aussagen.