Erneuter Hakenkreuz-Anschlag auf Denkmal für Burak Bektas in Berlin-Buckow
Der Mord an Burak Bektas wurde nie aufgeklärt - und immer wieder wird sein Andenken geschändet.

Der Fall ist auch zehn Jahre nach dem Tod von Burak Bektas noch ungeklärt, dennoch wird das Andenken an den gebürtigen Berliner immer wieder beschmutzt. Das Denkmal für den im April 2012 erschossenen Automobilkaufmann wurde in dieser Woche mit einem Hakenkreuz beschmiert – nicht zum ersten Mal.
Burak Bektas wurde 2012 in Berlin erschossen
Burak Bektas war am 14. Februar 1990 als Kind türkischer Einwanderer in Berlin geboren. Er machte einen Realschulabschluss und eine Ausbildung als Automobilkaufmann. Doch am 5. April 2012 endete sein Leben plötzlich, bevor es richtig angefangen hatte. Bektas bummelte durch seinen Bezirk Neukölln und traf vor dem Vivantes Klinikum einige Bekannte traf, mit denen er ins Gespräch kam. Ein vorbeikommender Mann schoss anschließend ohne Vorwarnung auf die jungen Männer. Zwei von ihnen wurden schwer verletzt, Burak Bektas starb.
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Hinter der Tat wird ein rechtsextremes Motiv vermutet, konkrete Hinweise auf einen Täter gibt es aber auch mehr als zehn Jahre nach dem Tod des jungen Berliners nicht. Ein Zusammenhang zu einem im Jahr 2015 wort- und anlasslos von einem Rechtsextremisten erschossenen Briten in Neukölln konnte von den Ermittlern nicht hergestellt werden.
Burak Bektas in Berlin erschossen: Jetzt wird sein Andenken beschmiert
Während die Aufklärungsarbeiten der Polizei ins Stocken geraten sind, wird die Erinnerung an Burak Bektas durch zivilgesellschaftliche Initiativen weiter am Leben gehalten. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas organisiert regelmäßige Mahnwachen am Tatort. Die Initiative konnte 2017 eine Gedenktafel und 2018 ein Denkmal mit dem Namen „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ in der Nähe des Tatortes einweihen. Und genau dieses Denkmal in der Rudower Straße wurde nun mit einem Hakenkreuz beschmiert. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
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Es ist nicht das erste Mal, dass das von Zeynep Delibalta gestaltete Denkmal beschmiert wird. Rund eine Woche nach seiner Einweihung im April 2018 wurde es bereits durch eine Chemikalie beschädigt. Im Juni 2021 wurden dann ein Hakenkreuz und der Schriftzug „AFD“ auf die Skulptur geschmiert. Die Täter konnten nie identifiziert werden.