Unternehmer vor Gericht
Er hatte sich verzockt: Wurde der feine Herr Unternehmer zum Erpresser?
Sein Krypto-Investment war eine Niete. Jetzt sitzt der Unternehmer aus Zehlendorf wegen Erpressung auf der Anklagebank.

Gier nach Geld und ein Tipp, der ihm teuer zu stehen kam: Ein Krypto-Zocker soll nach dem Verlust von 55.000 Euro den Tipp-Geber in eine Falle gelockt haben.
Wollte Leonard K. (30) sein Geld mit Gewalt zurückholen? Der Unternehmer aus Zehlendorf sitzt nun gemeinsam mit Jamal El-B. (41) vor Gericht. Die Vorwürfe schwer: erpresserischer Menschenraub, gefährliche Körperverletzung, besonders schwere räuberische Erpressung.
Im Frühjahr 2022 soll ihm ein anderer Unternehmer die Investition in die Kryptowährung PLCU schmackhaft gemacht haben. Doch Schwankungen am Finanzmarkt – viel Frust, kein Gewinn. K. soll sich betrogen gefühlt haben.
Der Zehlendorfer – gute Ausbildung, keine Vorstrafen – soll El-B. als Helfer angeheuert und einen fiesen Plan durchgezogen haben, um die „Verluste für sich ungeschehen zu machen“.
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Für den 13. August soll er sich mit dem Mann, der ihm den verlockenden Tipp gab, verabredet haben. Beide kennen sich seit Jahren, sind laut Anklage „auch geschäftlich vernetzt“.
Der mutmaßliche Erpresser-Unternehmer soll 70.000 Euro verlangt haben
Dem Geschäftsmann aus Steglitz sei „ein Treffen mit Investoren für ein lukratives Geschäft“ vorgegaukelt worden. Die Wohnung in Tiergarten habe K. eigens für die Tat angemietet, ist der Staatsanwalt überzeugt. Und: „Tatsächlich wartete in der Wohnung El-B.“
K. und El-B. sollen 70.000 Euro verlangt haben – 55.000 Euro für den Krypto-Pechvogel, 15.000 Euro seien dem mutmaßlichen Komplizen versprochen worden.
Es kam laut Staatsanwalt zu Gewalt: „Als der Geschädigte fliehen wollte, wurde er von den Angeklagten geschlagen.“ Um den Mann weiter unter Druck zu setzen, habe El-B. ein Messer gezogen – „ritzte in den Unterarm“. Ihm sei mit Tötung gedroht worden.
Aus Angst soll der Geschäftsmann noch am Tatort 21.890 Euro auf das Konto von K. überwiesen und einen Bekannten telefonisch um Geld gebeten haben. Der habe 3000 Euro geschickt.
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Als der gekidnappte Geschäftsmann keine weiteren Überweisungen lockermachen konnte, soll ihm El-B. ins Bein gestochen haben. Am Ende habe K. versucht, sich das Auto der Mutter des Mannes zu holen – ohne Erfolg.
Die Angeklagten wollen bis Montag entscheiden, ob sie aussagen.