Fies! Diese neue Enkeltrick-Masche könnte jeden erwischen
Neue Masche ist täuschend echt und hat Opfer schon um zehntausende Euro gebracht.

Von wegen nur Rentner betroffen! Die gemeine Enkeltrick-Mafia versucht sich jetzt auch zunehmend an anderen Personengruppen - und das mitunter täuschend echt!
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So berichtet der Berliner Ex-Abgeordnete der Piratenpartei, Pavel Meyer (57), dass seine Gattin beinahe Opfer eines solchen Scam-Anrufs geworden sei. „Meine Frau geht ans Telefon, am Apparat eine junge Frau, die wie Tochter klingt und ‚Mama, Mama, ich hab was schreckliches gemacht...‘ schluchzt“, erzählt er über den Beginn der Abzock-Masche auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Es war extrem professionell", sagte er dem Berliner KURIER.
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Bei fiesem Enkeltrick werden zehntausende Euro verlangt
Dann habe ein angeblicher Polizeibeamter den Anruf übernommen. Die Tochter habe einen Motorradunfall gehabt, ein Radfahrer sei ums Leben gekommen, weil sie zu schnell unterwegs gewesen sei und ein Stoppschild überfahren habe. Der angebliche Staatsanwalt drohte mit U-Haft und verlangte 60.000 Euro Kaution! Während des gesamten Telefonats, sei die vermeintliche weinende Tochter im Hintergrund zu hören gewesen. Die Täter gaben an, sie hätte einen Nervenzusammenbruch gehabt und könne daher nicht sprechen. Alles habe täuschend echt gewirkt.
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Dennoch sei seine Frau stutzig geworden: „Was eine rote Flagge war, war das Fragen nach Wertgegenständen wie Bargeld, Gold und Schmuck für die Sicherheit und vermutlich waren die Täter mit den Antworten unzufrieden“, schreibt der IT-Unternehmer, der von 2011 bis 2016 für die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus saß. Der vermeintliche Staatsanwalt beendete das Gespräch kurz darauf.
Tochter war tatsächlich mit Motorrad unterwegs
Mayer sei vor allem verblüfft gewesen, weil seine Tochter tatsächlich an dem Tag mit dem Motorrad in Brandenburg unterwegs gewesen sei. „Erst nach ein paar Minuten kamen meiner Frau Zweifel, aber die Anrufer wussten zu verhindern, dass ich das Telefonat übernehme. Man wolle nicht noch einmal alles erzählen.“ Kurz darauf sei dann dem geschockten Paar aber eingefallen, die Tochter anzurufen. „Die meldete sich putzmunter“, sagt er. Sie sei bereits auf dem Weg nach Hause.
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Mayer ist dennoch schockiert über die perfide Enkeltrick-Methode, vor allem dass die Täter so viel von der Familie wussten, und ausgerechnet dann anriefen, als die Tochter mit dem Motorrad unterwegs war. Mayer vermutet, dass die Masche vor allem auf Mütter abziele und deshalb andere Personen vom Telefon ferngehalten werden.
Polizei rät bei dubiosen Anrufen einfach aufzulegen
Die Polizei rät, bei Telefonaten immer skeptisch zu bleiben. Betroffene sollten jeden Anruf Unbekannter kritisch hinterfragen, sich selbst bei Straf- oder Kostendrohungen nicht unter Druck setzen, verunsichern oder einschüchtern lassen. Am besten gleich auflegen, rät die Polizei - und gibt darüber hinaus folgende Tipps:
- Unbekannten nie Auskünfte zu privaten Verhältnissen geben. Keine sensiblen Daten wie Ausweis- und Adressdaten, Kundendaten, Passwörter, Bank- und Zahlungsdaten nennen. Niemals Fotos sensibler Dokumente (etwa Ausweis, Bankkarte, Zulassungsbescheinigung) per Mail oder Messenger schicken.
- Keine Daten bestätigen, die angeblich abgeglichen oder abgefragt werden sollen. Nicht durch geschickte Fragen ein „Ja“ oder eine spontane „Korrektur“ von Daten entlocken lassen.
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- Nie vergessen: Rufnummern, die auf dem Display des Telefons angezeigt werden, können manipuliert werden. Also nicht die Glaubwürdigkeit eines Anrufers an der angezeigten Nummer festmachen, selbst wenn es angeblich oder augenscheinlich die Polizei ist.
- Im Zweifel den Anrufer, die Behörde, die Bank oder das Unternehmen zurückrufen - und zwar unter einer Nummer, die man bereits sicher kennt oder die man aus verlässlicher, offizieller Quelle hat.
- Auf einen zweifelhaften Anruf hin niemals Software installieren oder Webseiten öffnen.