Tödliche Winter-Romanze

Eifersuchts-Mord vor Gericht: Berliner Teenager (17) im Park zu Tode geprügelt, weil er sich verliebt hatte

Der ungeheuerliche Kriminalfall beschäftigt jetzt das Gericht. Angeklagt sind drei Männer und eine Frau (22–25), die von Stütze leben.

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Zwei der mutmaßlichen Totschläger stehen am Mittwoch hinter ihren Anwälten vor Gericht.
Zwei der mutmaßlichen Totschläger stehen am Mittwoch hinter ihren Anwälten vor Gericht.Pressefoto Wagner

Ein 17-Jähriger verliebt sich, spannt einem 22-Jährigen die Freundin aus. Am Ende wird der Teenager in der Hasenheide zu Tode geprügelt – aus Rache?

Drei Männer und eine Frau nun vor Gericht. Im Fall von Jason F. (25) und Leon F. (24) lautet die Anklage auf heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen. Als Initiatoren der Tat sollen Falco K. (22) und Aileen T. (22) agiert haben – K. aus Eifersucht. Ihnen wird Körperverletzung mit Todesfolge und Beteiligung an einer Schlägerei vorgeworfen.

Der 23. Januar. René L. begab sich zur Neuköllner Hasenheide. K. und T. sollen mit ihm ein „klärendes Gespräch“ verabredet haben. Weil der Teenager seit kurzem mit der Ex von K. liiert gewesen sei, habe es viel Zoff zwischen K. und seinem Rivalen gegeben.

Unter einem Vorwand sei L. in den Volkspark gelockt worden

Eine Falle, so der Staatsanwalt. Unter einem Vorwand sei L. in den Volkspark gelockt worden. Plan sei gewesen, dass sich Jason F. und Leon F. verstecken, eine günstige Gelegenheit abwarten – um L. „eine Abreibung zu verpassen und ihn wegen seines provokativen Verhaltens gegenüber K. zu bestrafen“.

Gegen 18.30 Uhr war das Gespräch beendet. Man ging auseinander. Plötzlich stürzten sich zwei Typen auf den Jungen, droschen für ihn völlig überraschend auf ihn ein – massive stumpfe Gewalt gegen den Kopf. Dann ein „sehr wuchtiger“ Schlag mit einer Glasflasche. T. und K. sollen sich zur Beobachtung in der Nähe aufgehalten haben.

Der Angriff dauerte 20 bis 30 Sekunden. Zeugen riefen die Polizei. Der Teenager saß blutüberströmt am Gehwegrand. Ein Beamter: „Das Verletzungsbild hat mich erschüttert.“ L. konnte nicht sagen, wer die Täter waren. Am Tatort standen Zeugen. Der Polizist: „Das eine Zeugen-Pärchen machte einen geschockten und fassungslosen Eindruck, das andere schien gefasst.“ Es seien K. und T. gewesen, die „fast unbeeindruckt“ gewirkt hätten.

Acht Tage nach der brutalen Attacke starb der Junge

Ärzte kämpften vergeblich um das Leben des 17-Jährigen. Acht Tage nach der brutalen Attacke starb der Junge.

Keiner der Angeklagten hat einen erlernten Beruf, alle leben von Stütze. Am 24. Februar wurden die drei Männer verhaftet. Sie wollen am 3. September vor Gericht aussagen.