Drogenrazzia: Verhaftete in Latschen abgeführt, Heroin im Schwimmbad gefunden
Die Polizei war den Verdächtigen durch entschlüsselte Nachrichten des Encrochat-Systems auf die Spur gekommen

Bei Besuch früh um 6 Uhr sind viele Menschen noch nicht ausgehfertig: In Latschen mussten zwei Männer den Polizisten folgen, die sie bei einer Drogenrazzia aus dem Bett geholt und verhaftet hatten.
In mehreren Bezirken waren über 200 Beamte im Einsatz, um Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle zu vollstrecken. Unter anderem suchten sie ein Wohnhochhaus an der Neuköllner Straße in Rudow und ein Haus an der Bülowstraße in Schöneberg auf. Dort beschlagnahmten sie einen schwarzen Porsche Panamera. Er war eines von zwei eingezogenen Luxus-Schlitten.
Später gab es noch eine besondere Überraschung: In der verpachteten Gaststätte des Schwimmbads an der Lipschitzallee (Gropiusstadt) sollen die Beamten mindestens zehn Kilogramm Heroin, eine scharfe Schusswaffe und mindestens 50.000 Euro in bar entdeckt haben.

15 Einsätze, teilweise unter Einsatz von Diensthunden, gab es in Britz, Kreuzberg, Friedrichshain, Neukölln, Schöneberg und Gropiusstadt.

Es war ein erneuter Schlag gegen Drogenschmuggler, die sich offenbar über das bei Kriminellen beliebte, einstmals hoch verschlüsselte Encrochat-Netz für ihre Geschäfte ausgetauscht hatten. Dumm nur, dass Encrochat seit längerem „geknackt“ wurde, die Polizei mithörte und inzwischen Hunderte von Ermittlungsverfahren führt.

Breites Import-Angebot von Drogen aufgedeckt: Heroin, Kokain, Cannabis
In diesem Fall ging es um bandenmäßig betriebene Einfuhr von Drogen aus den Niederlanden: Kokain, Heroin und Cannabis.
Am Ende gab die Polizei bekannt, sie habe mehr als 27 Kilogramm Heroin, ein gutes Kilo Kokain, 13 Kilo Marihuana und sechs Kilo Haschisch beschlagnahmt, versteckt in Wohnungen, Gewerbebetrieben, Kiosken und Cafés. Dazu kamen insgesamt drei scharfe Schusswaffen und über 100.000 Euro in bar.
Zwei Männer (50, 42) wurde wegen eines bestehenden Haftbefehls verhaftet, ein weiterer (38) festgenommen und dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Haftbefehls prüfen sollte.
Daneben wurden drei weitere Männer (31, 41, 51) und zwei Frauen (37, 42) festgenommen, die „nach erkennungsdienstlichen Behandlungen“ wieder entlassen wurden, wie die Polizei mitteilte.