40 Kitas in der Nähe

Drogen-Problem im Görlitzer Park: Tausende Kinder betroffen!

Der Drogenhandel im Görli ist außer Kontrolle. Besonders kritisch: Dieses Problem bekommen indirekt auch die Kinder in der Umgebung zu spüren!

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Das Drogenproblem im Görlitzer Park betrifft indirekt auch die Kinder in der Umgebung.
Das Drogenproblem im Görlitzer Park betrifft indirekt auch die Kinder in der Umgebung.Schöning/Imago

Eigentlich sollten Parks und Grünanlagen eine sichere und schöne Anlaufstelle für Stadtkinder sein: Hier können sie sich auch mal in der Natur aufhalten und sich richtig austoben. Doch im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg kann man seinen Sprössling eigentlich nicht bedenkenlos herumrennen lassen. Immerhin lauern hier jede Menge Gefahren durch die sehr aktive Drogenszene: Es liegen buchstäblich Spritzen auf dem Rasen – von den ganzen Dealern und Drogenabhängigen mal ganz zu schweigen.

Doch viele Kinder kann man gar nicht richtig von den Problemen im Görli fernhalten! Die Rede ist hier von den ganzen Betreuungsangeboten im direkten Umfeld des Drogen-Hotspots...

Mehr als 60 Kindereinrichtungen in der Nähe der Drogen

So bedenklich die Lage ist, man kann sie nicht leugnen: Unter dem Drogenhandel rund um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg sind auch zahlreiche Kinder indirekt betroffen! In den angrenzenden Straßen und im Park befinden sich aktuell rund 40 Kitas und 20 öffentliche Spielplätze – diese aktuellen Zahlen gab der Senat auf eine Anfrage der AFD heraus.

Doch damit nicht genug: Dazu kommen noch drei Jugendclubs, ein Sozialzentrum, ein Kinderbauernhof, ein Kinderzirkus, eine Jugendverkehrsschule sowie wöchentliche Termine eines Spielwagens für kleine Kinder. Für den Jugendschutz gebe es offene Sportangebote im Park, Jugendsozialarbeit, Begegnungszentren und Kulturangebote, teilte der Senat weiter mit.

Wie viele Kinder leben in Kreuzberg?

Wieso es in Görli-Nähe so viele Einrichtungen und Aktionen für Kinder und Jugendlich gibt? Ganz einfach: Rund um den Görli liegt ein Wohngebiet. Und in Kreuzberg leben viele Familien. Laut einer Erhebung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg lebten 2019 166.900 Haushalte in Friedrichshain-Kreuzberg – 34.715 Haushalte davon waren Familien mit mindestens einem Kind.

Spritzen auf dem Boden – der absolute Horror aller Eltern.
Spritzen auf dem Boden – der absolute Horror aller Eltern.Soeren Stache/dpa

Verpackte Drogen auf den Spielplätzen

Diese Zahlen – 60 Kindereinrichtungen und Zehntausende Kinder im Bezirk – stehen im harten Kontrast zu der aktuellen Lage im Görlitzer Park! Der Senat erklärt: In den vergangenen Jahren habe sich neben dem Verkauf von Marihuana zunehmend eine Szene von Dealern und Konsumenten etabliert – die harte Drogen wie Kokain und Ecstasy verkauft und kauft. Deren mitunter aggressives Auftreten trage auch zu Begleitkriminalität wie Diebstählen, Schlägereien und Überfällen bei, „die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt“. Heißt übersetzt: Bei all den Schlagzeilen machen sich Eltern natürlich automatisch Sorgen um ihre Kinder in der Nähe ...

Zudem finden sich oft Spritzen oder sonstige Hinterlassenschaften von Drogensüchtigen: „Die Belastung durch benutzte Konsumutensilien hat im Görlitzer Park und im unmittelbaren Umfeld vor allem seit der Corona-Pandemie zugenommen“, so der Senat. Der Bezirk und die Stadtreinigung stellten daraufhin „Spritzenabwurfbehälter im Park und an besonders belasteten Orten im Wrangelkiez“ auf. Früher waren oft Spritzen und auch verpackte Drogen auf Spielplätzen gefunden worden. Das ist natürlich der absolute Horror aller Eltern – immerhin können diese Utensilien in den Händen von Kindern furchtbar gefährlich sein.

Die Berliner Polizei musste in diesem Jahr schon etliche Male im Görlitzer Park anrücken.
Die Berliner Polizei musste in diesem Jahr schon etliche Male im Görlitzer Park anrücken.Paul Zinken/picture alliance/dpa

Dieses Jahr schon über 1.000 Drogen-Vorfälle im Görli

Die Zahlen zum Problemfall Görlitzer Park sind erschreckend: Bis Ende August dieses Jahres stellte die Polizei in dem Bereich 1041 Fälle von Drogenhandel oder Besitze fest! In den vergangenen Jahren waren es jeweils mehr als 1500 Fälle, 2020 sogar rund 1800.

Um diese Drogen geht es konkret: Am häufigsten (417 Fälle) wurde in diesem Jahr Cannabis gefunden, 219 Mal war es Kokain. Außerdem wurden weit mehr als 100 Fälle von Verstößen in Bezug auf Amphetamine registriert. Heroin (11) und Crack (6) kamen hingegen eher selten vor.