Einer der Schläger, die einen Obdachlosen in Schöneberg attackiert hatten, wird abgeführt.
Einer der Schläger, die einen Obdachlosen in Schöneberg attackiert hatten, wird abgeführt. Foto: Morris Pudwell

Das Verbrechen in dieser Stadt pfeift auf Corona! Es wird geprügelt, geraubt und gezündelt wie in normalen Zeiten. So gab es in der Nacht zu Montag unter anderem einen schweren Raub, eine Prügelattacke auf einen wehrlosen Obdachlosen, eine Milieu-Streiterei mit Schussabgabe und ein abgefackeltes Luxusauto. Doch nicht nur die Kriminellen machen weiter wie bisher – auch die Polizei greift wie gewohnt durch. Und so war die vergangene Nacht die Nacht der klickenden Handschellen.

Zunächst kam es gegen 21.30 Uhr an der Bayreuther Straße, Ecke Kleiststraße in Schöneberg zu einer brutalenTat. Hier attackierten mehrere Täter einen Obdachlosen.

Laut Angaben der Polizei vor Ort sollen die Täter den Mann erst zu Boden geschlagen und dann auf ihr Opfer eingetreten haben. Passanten alarmierten Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte nahmen vier Männer und eine Frau fest, es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der Obdachlose wurde in ein Kran- kenhaus gebracht, sein Zustand soll kritisch sein.

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Nur leichte Verletzungen erlitt hingegen ein mutiger 21-Jähriger nach einem Raubüberfall in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide. Der 21-Jährige hatte gesehen, wie fünf Männer auf einen 22-Jährigen losgegangen waren und ihm sein Handy geraubt hatten. Als er dem Opfer zu Hilfe eilte, wurde er von  einem der Angreifer mit einem Messer an der Hand verletzt. Auch hier konnte die Polizei alle fünf Täter festnehmen.

Ein Polizeibeater neben dem beschädigtem BMW in Neukölln.
Ein Polizeibeater neben dem beschädigtem BMW in Neukölln. Foto: Morris Pudwell

Bei einem weiteren Polizeieinsatz ist noch unklar, wer Opfer und wer Täter war. Nach heftigen Streitigkeiten mit mehreren Personen auf der Hermannstraße in Neukölln wurde ein hochwertiges BMW Coupé beschädigt, zudem fanden die Einsatzkräfte neben dem Fahrzeug das Projektil einer Schreckschusswaffe. Worum es bei dem Streit ging, ist völlig unklar. Auch der Autobesitzer wollte den Einsatzkräften vor Ort zunächst nichts sagen. Die Polizei prüft nun, ob der Streit mit einer Massen- schlägerei am Ostersonnabend auf der Sonnenallee zusammenhängt. Auch hier sind die Hintergründe noch unbekannt.

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Im Fall eines in der Nacht zu Dienstag in der Dahlemer Marshallstraße abgefackelten Teslas (Model X, Neupreis rund 133.000 Euro) geht die Polizei derzeit von Brandstiftung aus. Ein politischer Hintergrund wird geprüft.