Der korrupte Beamte aus dem Knast
Die Strafgefangenen hätten ihm leidgetan, und er habe für den Schmuggel nur kleinere Beträge kassiert, so Thomas K. vor Gericht.

Der Beamte schmuggelte Handys in den Knast und hielt korrupt die Hand auf: Justizvollzugsbeamter Thomas K. (45) steht wegen schwerer Bestechlichkeit vor Gericht.
Neun Fälle sind angeklagt – ein Schmuggel, der über die Schließfächer im Besucherbereich der Jugendstrafanstalt Plötzensee lief: Was Besucher auf Bestellung deponierten, holte K. am Abend ab, lieferte es Knackis in die Zelle. Sein Lohn lag ebenfalls im Fach. Was nach Geldgier klingt, erklärt der Beamte mit Mitleid. Thomas K.: „Strafgefangene haben mich bequatscht. Sie taten mir auch leid.“ Und es sei viel Stress gewesen – „wir waren personell unterbesetzt“.
K. tappte in die Falle
Er habe für den Schmuggel nur „kleinere Beträge“ von jeweils 30 bis 50 Euro erhalten. Handy-Verbot gilt für Knackis. Trotzdem finden Telefone immer wieder ihren Weg in Anstalten. Sie werden über Gefängnismauern geworfen – oder korrupte Wärter wie K. mischen mit. Es waren zwei Inhaftierte, die Ermittlungen gegen K. ins Rollen brachten.
Ein Polizist: „Im Besucherbereich wurden Kameras installiert.“ K. tappte in die Falle, wurde am 25. Juni festgenommen. In K.s Wohnung wurden laut Anklage zwei Pistolen gefunden, für die der Sportschütze keine Erlaubnis besessen habe. Und ihm wird vorgeworfen, rechtsgerichtete Tätowierungen auf seinen Unterarmen zur Schau gestellt zu haben. Fortsetzung: Freitag.