Ein Langfinger während der Tat. Die Pandemie versaut Taschendieben den Job.
Ein Langfinger während der Tat. Die Pandemie versaut Taschendieben den Job. Foto: imago images 

Keine Großveranstaltungen, kaum Feste, leere Busse, Bahnen und Straßen. Mit dem Corona-Lockdown im März, April und Mai ging die Zahl der Fahrraddiebstähle etwa um die Hälfte zurück. Doch die Pandemie hat ebenso Taschendieben die quasi Geschäftsgrundlage geraubt. Zur Freude der meisten Berliner! Und noch immer sind die Zahlen niedriger als im Vorjahr. Konzerte, Fußballspiele und dergleichen sind ja für Publikum immer noch untersagt.

Doch konkret: Zwischen Mitte März und Ende Mai hat sich die Zahl der Taschendiebstähle in Berlin mehr als halbiert, wie die Polizei auf KURIER-Anfrage mitteilt. Besonders auffällig die Zahlen für die letzten beiden Märzwochen. In diesem Zeitraum sank die Zahl um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Polizeisprecher Martin Dams sagt: „In den vergangenen Wochen hat sich die Zahl der registrierten Taschendiebstähle wieder dem Vorjahresniveau angenähert, liegt aber noch leicht unter diesem.“

Ist Berlin jetzt sicherer geworden? „Na ja, nicht ganz. Wir führen keine Statistik“, sagt BVG-Sprecherin Petra Nelken. „Unsere Sicherheitsleute melden uns, dass es aufgrund der Abstandsregeln in Bus und Bahn zu weniger Delikten kommt.“

Sabine Schumann von der Deutschen Polizeigewerkschaft sagt zum positiven Trend: „Wenn die Normalität wieder zurückkehrt, müssen wie uns die Fallzahlen noch mal anschauen. Kriminelle lassen sich von einer Pandemie nicht abschrecken. “