Corona-Leugner-Demo in Berlin: Redner zeigt Hitlergruß auf Bühne

Hunderte Menschen protestierten am Ostermontag in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen. Politiker Heinrich Fiechtner soll dann den verbotenen Gruß gezeigt haben.

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Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin wurde die Maskenpflicht ignoriert. Einer der Redner hat offenbar auf der Bühne den Hitlergruß gezeigt. Die Polizei Berlin ermittelt.
Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin wurde die Maskenpflicht ignoriert. Einer der Redner hat offenbar auf der Bühne den Hitlergruß gezeigt. Die Polizei Berlin ermittelt.dpa/Christophe Gateau

Hunderte Demonstranten haben am Ostermontag in Berlin gegen die Corona-Politik und die damit verbundenen Maßnahmen protestiert. Bei der Kundgebung in Mitte hatte die Polizei insgesamt 41 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, weil die Teilnehmer keinen Mund-Nasen-Schutz getragen haben sollen. Zwischen 14.30 bis 18.15 Uhr hatten sich nach Angaben der Polizei bis zu 350 Demonstranten unter dem Motto „Schutz unserer Grundrechte! Für Volksentscheide, damit das Volk entscheidet“ auf dem Platz des 18. März versammelt. Dabei sei es immer wieder zu Verstößen gegen die Corona-Hygienevorschriften gekommen.

Um 15.45 Uhr soll der Versammlungsleiter Heinrich Fiechtner bei einer Rede den Hitlergruß gezeigt haben. Fiechtner sagte: „Ich komme mit dem Symbol unserer Zeit: dem Hitlergruß von Angie (Anmerkung der Redaktion: Angela Merkel) und der Raute des Schreckens“. Dann hob er seinen rechten Arm. Die Polizei Berlin hat gegen den ehemaligen Politiker von FDP, CDU und AfD ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen eingeleitet, wie sie am Dienstag weiter mitteilt. 

Vereinzelt sei es auch zu Beschimpfungen und kleineren Auseinandersetzungen gekommen. Eine Demonstrantin wurde festgenommen, da sie einen Polizisten mit einem Regenschirm attackiert haben soll. Sie muss sich wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurden insgesamt 48 Demonstranten überprüft. Neben den 41 Ordnungswidrigkeitenverfahren seien zudem neun Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und gefälschter Arztatteste eingeleitet. Nach Einschätzungen der Polizei sei die Versammlung von Rechtspopulisten unterwandert gewesen.

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Zwei Verdächtige seien bei der Kundgebung von Polizisten wiedererkannt worden, die am 29. August 2020 eine Polizeiabsperrung überwunden und auf die Treppen vor dem Reichstag gelaufen sein sollen. Nach einer Personalienfeststellung wurden sie wieder entlassen. Gegen 18.15 Uhr beendete der Versammlungsleiter die Kundgebung. An dem Einsatz waren rund 190 Polizistinnen und Polizisten beteiligt.