Carsharing-Rambo fährt zwei Polizeiautos zu Schrott
Fahrer hatte versucht, den Beamten zu entkommen, es gab drei Verletzte

Drei Verletzte, drei Autos geschrottet - die Flucht eines Autofahrers (31) endete kurz vor Mitternacht in Spandau mit Unfällen und Schmerzen. Der Fahrer des Carsharing-Polo hatte versucht, sich der Kontrolle zu entziehen, nachdem er in der Klosterstraße der Besatzung eines Streifenwagens aufgefallen war.
In der Daumstraße (Haselhorst) brach der Mann mit seinem VW einem Funkwagen, der ihm in den Weg gestellt worden war, beim Zusammenstoß das rechte Vorderrad ab, flüchtete weiter und donnerte an der Kleinen Eiswerderstraße bei den CCC Filmstudios mit einem zweiten Polizeiwagen zusammen.

Dort sprang der Mann aus dem Auto, ließ seine Beifahrerin (27) zurück, rannte weg und kletterte noch über ein Hoftor, ehe ihn die Polizisten festnehmen konnten.
Jetzt liegt er im Krankenhaus, weil er sich bei den Unfällen Kopfverletzungen zugezogen hatte. Die Beifahrerin erlitt eine leichte Beinverletzung, konnte wie eine Polizistin, die in einem der gerammten Funkwagen gesessen hatte, nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen.
Lesen Sie auch: Kein Haftbefehl nach Todesfahrt in Treptow >>
Der Fahrer hatte keinen Führerschein, war nach ersten Tests offenbar nüchtern und hatte keine Drogen genommen. Gemietet worden sein soll das Auto von der Beifahrerin worden sein.
Für die Gewerkschaft der Polizei war die Tat erneuter Anlass, eine stärkere Kontrolle von Carsharing-Nutzern zu fordern. Sprecher Benjamin Jendro: „Der Vorfall zeigt, wie schnell eine vermeintlich simple polizeiliche Maßnahme eskalieren kann, weil Leute bei der Flucht vor der Polizei Verletzung und gar den Tod von Menschen billigend in Kauf nehmen. Es ist dabei auch festzustellen, dass hier immer wieder aufs Neue Carsharing-Fahrzeuge benutzt werden." Es sei zwar komfortabel, überall in der Stadt relativ unproblematisch auf ein Auto zurückgreifen zu können.
Der Preis dafür sei aber, „dass so aber auch jemand ohne Führerschein mit gefälschten oder geklauten Daten sich in der Stadt austoben und andere gefährden kann. Hier müssen die Anbieter nachjustieren.“