Die Polizei sperrte den Tatort in Berlin-Niederschöneweide weiträumig ab.
Die Polizei sperrte den Tatort in Berlin-Niederschöneweide weiträumig ab. Pudwell

Stalking, also das Nachstellen einer Person, ist eine Straftat, die bereits geahndet wird, wenn es noch nicht zu einer solchen Bluttat wie am Donnerstagabend in Berlin-Niederschöneweide gekommen ist: Selbst das einseitige, penetrante Kontaktieren per E-Mail und Messenger, selbst Blumen oder Schokolade zu verschicken, kann als Stalking gewertet werden – wenn die Person dadurch seelisch unter Druck gesetzt wird.

Gegen mutmaßlichen Stalker soll Annäherungsverbot gegen die Frau bestanden haben

Welche fürchterliche Folgen Stalking für die Betroffenen hat, hat sich einmal mehr kurz nach 18 Uhr an der Kreuzung Schnellerstraße/ Hasselwerder in Niederschöneweide gezeigt. Ein Mann hat seine Ex auf offener Straße niedergestochen. Laut Anwohnern war bereits ein Annäherungsverbot gegen den mutmaßlichen Täter ausgesprochen worden. Ein solches Kontaktverbot wird in aller Regel ausgesprochen, nachdem bereits ein gewalttätiger Übergriff erfolgt ist oder angedroht wurde.

Ein Notarzt und Notfallsanitäter versorgten die Schwerverletzte vor Ort und transportierten diese zur Weiterbehandlung in ein Krankenhaus. Der Mann floh vom Tatort in unbekannte Richtung. Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab und leitete die Fahndung nach dem Täter ein. Ein Fachkommissariat der Berliner Polizei ermittelte noch bis zum späten Abend vor Ort.