Nach einem „Besuch“ von Kriminellen sehen Geldautomaten oft so aus.  
Nach einem „Besuch“ von Kriminellen sehen Geldautomaten oft so aus.   David Young/dpa

Banküberfälle sind out, dafür knallt es immer öfter, wenn Ganoven versuchen, schnell die große Kohle zu machen.

So sind in den vergangenen Jahren in Berlin fast 100 Geldautomaten gesprengt worden oder es wurde zumindest versucht, auf die harte Art Geld aus dem Automaten zu bekommen.

Das geht aus einer Auflistung der Polizei zu den Jahren seit 2018 hervor. Aber nur etwa ein Drittel der Taten war erfolgreich, so die Polizei. Im Zusammenhang mit den Automatensprengungen gab es zwölf Festnahmen. Anfangs verwendeten die Täter bei diesen Sprengungen Gas, später dann häufiger richtige Sprengsätze. 

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Bundesweit erbeuteten Kriminelle fast 20 Millionen Euro

Das Problem ist seit Jahren in ganz Deutschland bekannt. 2021 gab es laut BKA knapp 400 Sprengungen, von denen die Hälfte erfolgreich war. Die Beute betrug knapp 20 Millionen Euro. Vor allem Nordrhein-Westfalen ist stark betroffen durch kriminelle Banden, die gezielt aus dem Ausland anreisen und schnell wieder verschwinden.

In Berlin waren es von 2018 bis Anfang März 2023 insgesamt 92 gesprengte Automaten, die meisten davon in den Jahren 2021 und 2022 mit jeweils 26 entsprechenden Taten, teilte die Polizei mit. Davon waren 33 Sprengungen erfolgreich.

Für wie viele der Taten die zwölf festgenommenen Verdächtigen verantwortlich waren, konnte die Polizei nicht sagen. Die Täter seien zum Teil auf frischer Tat gefasst worden. „Es ist anzunehmen, dass sie für weitere Taten verantwortlich sind, ohne dass dies bislang beweiskräftig nachgewiesen werden konnte.“ 

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Geldautomatensprenger kommen oft aus marokkanisch-niederländischen Gruppen

Das Landeskriminalamt NRW schrieb im vergangenen Jahr, „dass die Täter überwiegend aus marokkanisch-niederländischen kriminellen Gruppen stammen, die vorwiegend in und um Utrecht, Rotterdam und Amsterdam leben“. Die niederländische Polizei schätze den Kreis auf rund 500 bis 700 Personen. Seit 2015 wurden in NRW und den Niederlanden 161 Verdächtige festgenommen. „Daneben sind aber auch andere Tätergruppen z.B. aus dem osteuropäischen Raum und sogenannte Nachahmer unterwegs.“

Erst in der vergangenen Woche versuchten zwei Täter, einen Geldautomaten in einer Bank in Berlin-Marienfelde zu sprengen. Sie scheiterten aber und flohen. In einer anderen Bank in Mitte versuchten zwei vermummte Männer, einen Geldautomaten aufzubrechen. Eine Passantin beobachtete das und alarmierte die Polizei.