Töpfe voller Shisha-Tabak samt vorbereiteter Pfeifenköpfe.
Töpfe voller Shisha-Tabak samt vorbereiteter Pfeifenköpfe. Privat

Ob das wohl gut zu rauchen ist? Appetitlich sieht der Shisha-Tabak nicht aus, den Fahnder bei zwei Gemeinschaftsaktionen in Friedrichshain aus dem Verkehr zogen. Mal davon abgesehen, dass er nicht verzollt war: Vor Ort schätzten die Beamten den Steuerschaden auf rund 65.000 Euro.

Zwischen 17 und 23.30 Uhr waren Beamte des Zolls, der Bundes- und der Berliner Polizei sowie der Steuerfahndung am Dienstag unterwegs, besuchten eine Handvoll Shisha-„Lounges“ und -Bars.

Dabei entdeckten sie in einem Lokal an der Petersburger Straße 51,9 Kilogramm unverzollten Tabak in einem getarnten Keller, außerdem Teleskop-Schlagstöcke und ein Einhandmesser, die ebenfalls beschlagnahmt wurden. In einem Auto, das zum Laden gehört, wurde eine vierstellige Summe in bar gefunden.

In einem weiteren Lokal an der Boxhagener Straße wurden weitere 50 Kilogramm unverzollten Shisha-Tabaks eingesammelt.

Alkohol ohne Genehmigung ausgeschenkt

Gewissermaßen als Beifang stellten die Einsatzkräfte fest, dass in einem Lokal ohne Lizenz Alkohol an die Kundschaft verabreicht wurde.

Gefunden wurde auch mit Aromen versetzte Molasse, die neben den Duftstoffen aus Glycerin und Isopropanol besteht. Häufig wird mit der Molasse der Grenzwert von Glycerin für den eigentlichen Tabak umgangen. Glycerin, das den Tabak feucht halten soll und häufig zum Strecken benutzt wird, fand sich bei den Einsätzen nicht.

Dreckige Gefäße für den Shisha-Tabak

Den Polizisten, Zöllnern und Finanzbeamten verging bei den Razzien auch sonst jedweder Appetit aufs Shisha-Rauchen, wenn sie ihn überhaupt hatten: Tabak wurde in dreckigen Gefäßen für die Kunden portioniert.

Die Verantwortlichen der beiden Lokale, in denen jeweils ein Zentner unverzollten Tabaks entdeckt worden waren, sehen sich jetzt Ermittlungen wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei ausgesetzt.

Außerdem gab es Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und den Jugendschutz.