Axt-Mord von Lichtenberg: Zwei Schüsse töteten den Täter
Die Umstände des Mords an einer Frau und des Endes des Täters durch Polizeikugeln in Lichtenberg sind klarer, aber nicht ganz klar.

Der Nebel um den unfassbar brutalen Axt-Mord an einer Frau (27) in Lichtenberg, nach dem die Polizei am frühen Sonntag den Täter (23) erschossen hatte, lichtet sich. Danach hatten die Polizisten gefeuert, als der Mann mit seiner Waffe – die „Axt“ entpuppte sich als Fleischerbeil – auf sie losging. Zunächst hatte es geheißen, er wäre noch dabei gewesen, auf die Frau einzuhacken.
Bewohner schilderten dem KURIER, dass der Mann offenbar nach der Tat in den Flur der 9. Etage gerannt sei, Türen und Deckenverkleidung mit dem Beil beschädigte und Blutspuren hinterließ.
Im Flur der 10. Etage schlug er dann Deckenverkleidungen herunter und hackte das Thermostat eines Heizkörpers ab. Der daraus resultierende Wasserschaden, dessentwegen die Feuerwehr, ein Installateur und ein Elektrofachmann erschienen, war zunächst nicht mit der Tat in Verbindung gebracht worden.
Der Mann soll dann in die Wohnung zurück gerannt und dort auf die alarmierten Polizisten zugestürmt sein. Deren Aufforderungen „Runter! Runter!“, wie Nachbarn sie hörten, habe er ignoriert. Daraufhin seien zwei Schüsse gefallen.

Aus Ermittlerkreisen wird angedeutet, dass es zwischen dem ukrainischen Opfer und dem kosovarischen Täter eine Art Geschäftsbeziehung gegeben hatte: Die Frau könnte der Prostitution nachgegangen, der Mann ein Freier oder ihr Zuhälter gewesen sein.
Noch ist nicht klar, wer eigentlich in der Wohnung gelebt hat: Opfer oder Täter?
Beide waren in dem Haus an der Löwenberger Straße nicht gemeldet. Aus Polizeikreisen heißt es, der Mann habe sich gewöhnlich in der Wohnung aufgehalten, Nachbarn dagegen sagen, die Frau habe dort gewohnt.
Beide sollen unter Drogen gestanden haben. Was aber den Mann so restlos ausrasten ließ, ist möglicherweise nicht mehr zu klären.