Nach Überfall auf Volksbank
Audi in Britz angezündet: Bankräuber verbrennen Spuren in ihrem Fluchtwagen
Anwohner einer Kleingartenanlage bemerken nachts ein brennendes Auto in Britz. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem schwarzen Audi um das Fluchtfahrzeug der Bankräuber handelt.

In der Nacht zu Mittwoch haben Bankräuber offenbar ihren Fluchtwagen in Brand gesetzt, um Spuren zu vernichten. Gegen 1.20 Uhr hörten Anwohner einer Kleingartenanlage am Breitunger Weg in Britz einen Knall. Kurz darauf stiegen meterhohe Flammen in den Nachthimmel. Alarmierte Feuerwehrleute löschten den Brand. Für die Kriminaltechniker der Polizei dürfte es schwierig werden, irgendwelche brauchbaren Beweismittel zu sichern. Der Innenraum des schwarzen Audi S6 V10 Avant (435 PS, in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h) brannte komplett aus. Das Fahrzeug war offenbar gezielt im Innenraum angezündet worden.
„Es wird derzeit davon ausgegangen, dass es sich bei dem Audi um das Fluchtfahrzeug zu dem versuchten Überfall gestern Vormittag auf eine Bank am Bundesplatz handelt“, erklärte ein Polizeisprecher am Mittwochvormittag. Die Kennzeichen an dem Wagen sind laut Polizei gestohlen worden. Genauere Angaben zu dem Auto machte die Polizei nicht.
Zeugen hatten am Dienstag nach dem Überfall auf die Volksbank in Wilmersdorf berichtet, dass sie einen schwarzen Audi gesehen hätten, in den die flüchtigen Täter auf der Stadtautobahn eingestiegen waren. Kurz zuvor waren sie vom Innenhof der Bank über einen Zaun geklettert. Der Überfall wurde von einem Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma vereitelt, der gerade zufällig auf das Gelände fuhr. Drei bis vier maskierte Räuber (die Zeugenaussagen weichen ab) waren zuvor mit einem weißen VW Pritschenwagen auf den Hof gefahren. Die Bande hatte einen langen Stahlträger auf der Ladefläche befestigt, der nach hinten etwa einen Meter herausragte. Mit diesem Rammbock fuhren sie rückwärts gegen die Fassade und durchstießen ein Fenster, durch das sie ins Innere der Bank einsteigen wollten.
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Doch der eintreffende Wachmann der Firma Prosegur stellte sich mit seinen Pkw in den Weg, woraufhin die überraschten Räuber das Auto rammten und auf den Mann schossen. Projektile durchschlugen die Fensterscheibe des Autos, wobei der Sicherheitsmann in der Schulter getroffen wurde. Bei der anschließenden Flucht zündeten die Täter den Innenraum des Pritschenwagens (VW T4) an, um ihre Spuren zu vernichten. Mitarbeiter anliegender Geschäfte löschten die Flammen. Unklar ist, ob die Polizei brauchbare Spuren sichern konnte. Ermittler werten derzeit die Bilder der Überwachungskameras aus, die sich in dem Innenhof der Bank befinden.
Polizei ermittelt nach Banküberfall auf Stadtautobahn
Am heutigen Mittwoch war die Polizei dann auf der Stadtautobahn aktiv. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte einen Zusammenhang dieses Einsatzes mit dem Überfall vom Dienstag. Wie lange der Einsatz dauere, wo genau er sich abspiele und was die Beamten vor Ort machten, sagte die Sprecherin nicht. Nach dpa-Informationen wurden Personenspürhunde eingesetzt, sogenannte Mantrailer.
Laut Tweets der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) war die A100 zunächst in beiden Richtungen zwischen Wexstraße und Detmolder Straße gesperrt – dem Abschnitt nahe der Bankfiliale, von der die Täter geflohen waren. Der Verkehr staute sich demnach zeitweise bis zur Gradestraße. Die VIZ sprach zudem von einem weiteren betroffen Bereich: „Die Untersuchungen auf der A100 sind noch nicht abgeschlossen. Aktuell ist die Autobahn in Richtung Wedding zwischen Schmargendorf und Hohenzollerndamm gesperrt“, hieß es.
Die #A100 ist jetzt Richtung Neukölln zwischen Wexstraße und Innsbrucker Platz #GESPERRT. #STAU ab Dreieck Charlottenburg!
— Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ Berlin) (@VIZ_Berlin) August 5, 2020
Mehrere Überfälle in jüngster Vergangenheit
Einen Zusammenhang mit anderen Überfällen sei nicht unwahrscheinlich, heißt es aus Polizeikreisen. Sowohl beim versuchten Raub auf die Volksbank in der Detmolder Straße am Dienstag, als auch beim missglückten Überfall auf einen Geldboten am Freitag am Hermannplatz hatten Zeugen gesehen, wie vier Maskierte in einem schwarzen Audi geflüchtet waren. Vor sieben Wochen waren ebenfalls vier maskierte Männer vor der Volksbank in der Detmolder Straße auf Beutezug. Sie schlugen wie jetzt am Dienstag kurz vor Öffnung der Bank zu, nur dass sie einen Geldboten ausraubten. Das Quartett hatte ihm hinter einem geparkten Smart aufgelauert und mit Reizgas attackiert. Die Täter sollen einen Geldkoffer mit 500.000 Euro erbeutet haben, der mit einer Farbpatrone gesichert war.