Er will sie trotzdem heiraten!

Arzthelferin sticht mit Brotmesser auf ihren Lover ein

Jetzt trafen sich die Arzthelferin (51) und ihr Verlobter (52) vor Gericht wieder. Warum das Opfer sie trotzdem heiraten will!

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Die Arzthelferin Beate M. auf dem Weg in den Berliner Gerichtssaal
Die Arzthelferin Beate M. auf dem Weg in den Berliner GerichtssaalPressefoto Wagner

Sie greift aus Eifersucht zum Brotmesser und sticht auf ihn ein. Er liebt sie trotzdem und will sie vor einer Strafe schützen.

Die Arzthelferin aus Reinickendorf vor Gericht: Beate M. (51). Es ging um häusliche Gewalt. Das Opfer: Ihr Verlobter, Alex O. (52, Namen geändert), wurde viermal mit einem Brotmesser verletzt.

Die Blondine seufzte nun: „Ich kann mich an Details nicht erinnern.“ Es habe eine SMS gegeben an O. – „eine Bekannte hatte ein Problem.“ Dass er die Wohnung verließ, gefiel ihr nicht. Dass er länger als erwartet wegblieb, schon gar nicht.

Der Zoff eskalierte am 7. September gegen 13 Uhr. Der gutmütige O., der einer Bekannten kurz helfen wollte: „Ich kam ein bisschen zu spät nach Hause, meine Verlobte drehte durch.“ Er habe ihre Wut zuerst nicht ernst genommen – „ich neckte sie noch.“

Die Arzthelferin kochte vor Wut

Beate M. kochte vor Wut. Dazu der Alkohol, den sie auf ihren Groll gekippt hatte. Die Frau: „Mir sind die Sicherungen durchgebrannt, es tut mir so leid.“

Zwei Stiche gingen in den Brustbereich, so die Anklage. Dann habe sie ihm das Messer an den Hals gehalten und eine sieben Zentimeter lange oberflächliche Schnittwunde hinterlassen. Als er das Zimmer verlassen wollte, „stach sie ihm mit dem Messer in den Rücken“. Einen Zentimeter tief war die Wunde.

Die Arzthelferin sagt: „Ich wollte ihn nicht töten!“

Alex O. spielte das nun herunter: „Alles mehr Pikser, bin nicht mal ins Krankenhaus, blieben auch keine Narben.“ Am liebsten hätte er im Gerichtssaal den Platz mit seiner geliebten Beate getauscht: „Das war alles meine Schuld, ich habe sie provoziert, eigentlich müsste ich auf der Anklagebank sitzen.“

Bereits kurz nach der Tat waren sie sich wieder einig. Alex O.: „Ich habe ihr sofort verziehen. Es war die erste und letzte Auseinandersetzung.“ Ein Polizist (54): „Als wir zum Tatort kamen, saß er relativ entspannt im Flur.“ Die Frau habe immerzu gejammert: „Ich wollte ihn nicht töten.“

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Der Verlobte bettelte im Prozess: „Ich will nicht, dass sie bestraft wird, eher ich!“ Die Richterin aber: „Mit einem Messer auf einen Menschen losgehen, das geht einfach nicht.“ Strafe muss sein: Wegen gefährlicher Körperverletzung zehn Monate Haft – auf Bewährung!

Täterin und Opfer gingen Arm in Arm aus dem Saal – demnächst wollen sie heiraten.