Schuldig in 17 Fällen
20 Jahre nach Kindesmissbrauch: Berliner Gericht verurteilt 66-Jährigen
Er bekam eine Bewährungsstrafe und muss den Opfern 10.800 Euro zahlen.

Rund 20 Jahre nach sexuellen Übergriffen auf die beiden Töchter seiner damaligen Lebensgefährtin ist ein ehemaliger Musikschullehrer zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach den 66-Jährigen am Freitag des Missbrauchs von Kindern in 17 Fällen schuldig. Ihm wurde auferlegt, an die inzwischen 29 und 32 Jahre alten Opfer insgesamt 10 800 Euro zu zahlen. Sie würden bis heute unter den Folgen der Tat leiden, sagte der Vorsitzende Richter.
Der Rentner hatte zuvor über seinen Verteidiger pauschal gestanden. Laut Anklage war es in der Zeit von Mai 1998 bis Ende 2003 zu 17 Übergriffen auf die Töchter seiner Freundin gekommen. Immer wieder habe er sie sexuell berührt, wenn sie in ihrem Zimmer im Bett lagen. Auch auf Urlaubsreisen sei es zu Missbrauchstaten gekommen.
Die jüngere Schwester hatte im September 2017 Strafanzeige gegen den Angeklagten gestellt. Die 29-Jährige sagte nun, einige Monate zuvor habe ihre Schwester «den Mut aufgebracht, mich zu fragen, ob der Täter mir auch Gewalt angetan hat, wir waren beide schockiert». Bis dahin hätten sie sich nicht offenbart und versucht, alles zu verdrängen. Der Mann, der etwa sechs Jahre Partner ihrer Mutter war, habe ihr Vertrauen ausgenutzt. Sexuelle Belästigungen seien «zur Regelmäßigkeit» geworden, so die 32-Jährige. Beide schilderten gravierende psychische Folgen.
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Zu Beginn des eintägigen Prozesses war es zu einer Verständigung der Verfahrensbeteiligten gekommen. Auch die Anwältinnen der beiden Nebenklägerinnen seien einer dem Angeklagten bei einem Geständnis in Aussicht gestellten Bewährungsstrafe nicht entgegengetreten, hatte der Vorsitzende Richter mitgeteilt.