Viele Tierhalter nutzen den Herbst gern für ausgedehnte Spaziergänge mit ihrem Liebling - doch dabei gibt es einiges zu beachten.
Viele Tierhalter nutzen den Herbst gern für ausgedehnte Spaziergänge mit ihrem Liebling - doch dabei gibt es einiges zu beachten. Foto: imago/Panthermedia

Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an – endlich ist sie da, sie schönste Zeit des Jahres! Am Tag lange Spaziergänge, am Abend ausgepowert auf dem Sofa erst ein heißes Süppchen und dann den ersten Glühwein der Saison probieren… wem gefällt das nicht? Vor allem die Tage: Zu keiner Jahreszeit ist es schöner, die Waldgebiete in und um Berlin zu erkunden. Viele Herrchen und Frauchen nehmen ihre tierischen Lieblinge gern mit. Aber: Was muss man beachten? Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ gibt zum Saison-Start Tipps, wie auch die Vierbeiner gesund durch den Herbst kommen.

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Ich liebe den Herbst! Die bunten Blätter, die kühlen Temperaturen, dazu der Hauch Gemütlichkeit, der in der eigenen Wohnung einkehrt, ein kleiner Vorbote der nahenden Weihnachtszeit. Allerdings hat die Jahreszeit auch ihre Nachteile: Es wird schnell dunkel, draußen ist es oft auch nass und kalt.

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Wenn ich zum Spaziergang oder zur Herbst-Wanderung aufbreche, packe ich mich deshalb warm ein. Aber: Was können Haustier-Besitzer tun, um ihren Lieblingen den Herbst angenehm zu gestalten?

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Ist es etwa ratsam, seinem Hund ein Mäntelchen anzuziehen? „Ein Hundemantel schützt empfindliche Tiere so, dass sie trotz Kälte die tägliche Gassi-Runde genießen können“, rät Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“. „Allerdings sollte man aufpassen, dass der Mantel den Hund nicht im Gehen behindert und auch die empfindliche Bauchpartie geschützt ist.“ So ein Mäntelchen sei keinesfalls überflüssig. Denn: Nicht jeder Hund hat tatsächlich ein dickes Fell. Rassen ohne wärmende Unterwolle, ältere und sehr junge Tiere erkälten sich leicht.

Katzen haben es laut Ross besser: Sie sind durch ihr dickes Fell besser gegen Kälte ausgerüstet. „Viele Katzen lieben es sich nach einem kalten, feuchten Ausflug in den Garten aufzuwärmen“, sagt die „Vier Pfoten“-Expertin. „Damit Katzen sich richtig wohl fühlen, kann man Heizungskörbchen anbringen, in denen die Katze sich einkuscheln und aufwärmen kann.“

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Für den gemeinsamen Ausflug ins bunte Blätterreich hat die Expertin ebenfalls einen Tipp. Hunde spielen gern, deshalb könne man zwischendurch kleine Laubhaufen auftürmen, darin ein Spielzeug verstecken und den Hund suchen lassen. Aber Vorsicht! Nicht jede Ecke ist dafür gut geeignet, sagt Ross.

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„Zur Sicherheit sollte man bei Suchspielen im Laub nichts Fressbares verstecken und sich mit dem Hund im Herbst von Walnussbäumen fernhalten.“ Denn: Die grüne Schale von Walnüssen enthalte oft giftige Schimmelpilze, die für den Hund tödlich sein können. „Bei der Suche nach Leckerli kann es passieren, dass er aus Versehen Pilze mit aufnimmt und das kann fatale Folgen haben“, warnt die Expertin.

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Auch Katzen könne man mit bunten Blättern aber übrigens eine Freude machen. „Besonders Wohnungskatzen lieben es, sich in den frischen Blättern zu suhlen und sich zu verstecken. Eine Laubkiste ist eine günstige und einfache Beschäftigungsidee. Nach ein paar Tagen kann man die Blätter noch einmal erneuern, denn das frische Laub bringt wieder ganz neue Gerüche mit sich“, sagt Ross. Also: Einfach eine Kiste mit trockenen Blättern füllen – schon freut sich die Mieze.

Für viele Haustiere birgt der Herbst aber auch eine große Herausforderung. Denn: Die Zeitumstellung macht nicht nur manchen Zwei-, sondern auch Vierbeinern zu schaffen. Am 31. Oktober werden die Uhren in der Nacht von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt, wir erleben also einen 25-Stunden-Tag.

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„Gerade Tiere mit ausgeprägter innerer Uhr sind davon betroffen“, sagt Ross. Sie können nörgelig werden, vielleicht fiepen sie oder stupsen Herrchen oder Frauchen immer wieder an. Katzen maunzen herum, versuchen mit allen Tricks auf sich aufmerksam zu machen.

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Doch dagegen kann man etwas tun: Vorbeugen! „Ist etwa noch eine Woche Zeit, sind alle Mahlzeiten Tag für Tag jeweils rund 10 Minuten später dran“, sagt Ross. Gerade für Haustiere, die zu festen Zeiten Medikamente bekommen, sei die langsame Umstellung sinnvoll. Frischgebackene Hunde- oder Katzenbesitzer, die die innere Uhr ihres Lieblings nicht auf dem Schirm und die minutenweise Verzögerung verpasst haben, müssten dann eben ein paar Tage mit einem nörgeligen Tier leben. „Sie müssen das dann auch aushalten und stark bleiben.“

Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com