KURIER-Kolumne „Wir im Osten“
Unser Sandmännchen: Bei dem DDR-Star ist jetzt alles für die Katz’
Der Grund ist ein neuer Star im Kinderfernsehen, der zwar nervig ist, aber am Ende auch unseren Autoren begeistert.

Nein, ich simuliere nicht. Ich bin tatsächlich ein wenig verrückt. Denn ich gestehe, dass ich ab und zu mir auch noch als Erwachsener gerne das Sandmännchen anschaue, meistens aus beruflichen Gründen. Man muss ja als Zeitungsmensch schließlich wissen, was so im Fernsehen läuft. Doch an diesem Mittwoch hatte ich nach langer Zeit wieder einmal richtig Lust darauf, die Glotze anzuschalten, um nur einfach so das Sandmännchen anzusehen. Und ich war erstaunt: Denn was ab jetzt bei dem Star des einstigen DDR-Fernsehens läuft, ist alles für die Katz’!
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Der Grund: Seit dieser Woche hat das Sandmännchen einen neuen Star – eine total durchgedrehte lila Katze, die mit lauten Gejaule die Zuschauer begrüßt. „Oh Mäuseschreck und Goldversteck“, sind ihre ersten Worte. Dann wütet die Mieze mitten in der Nacht in ihren Sachen herum, weil sie nach einem Kettenanhänger sucht. Und ich denke dabei: Mein Gott, wie sollen denn die Kinder bei so einer schrecklichen Nervkatze in ihrem Bett friedlich einschlafen können, wenn diese Sandmann-Folge vorbei ist.
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Zunächst bringt das kleine Lila-Biest erst einmal den Hund Moppi um seinen wohlverdienten Schlaf. Das wundert mich aber. War Moppi nicht bisher der beste Kumpel von Pittiplatsch? Tja, das soll wohl nicht mehr so sein.

Unser Sandmännchen: Jetzt geht Pittiplatsch-Kumpel Moppi mit einer Katze fremd
Die Sandmann-Macher von heute haben nun ihre eigenen Vorstellungen und haben offenbar entschieden, dass jetzt Moppi beim Schabernackmachen mit einer Katze fremd geht. Darum haben sie die lila Mieze auch „MiWau“ getauft, um so das Katze-Hund-Bündnis zu manifestieren.
Dabei ist die Idee gar nicht so neu, beim Sandmännchen eine Katze auftreten zu lassen. Gab es da nicht einmal zu DDR-Zeiten den Kater Mauz, der den Hasen Hoppel zum Freund hatte? Mauz war immer ganz schön schlau, wenn ich mich richtig erinnere. Und er gehörte damals in meiner Kindheit nach Pittiplatsch zu meinen Sandmann-Lieblingen. Kein Wunder: Denn ich liebe Katzen, hatte selber einmal eine namens Mimi als Haustier. Schwarz-weiß war ihr Fell, sie war eine echte Schönheit.
Eine besondere Schönheit ist nun MiWau gerade nicht. Mit ihrem lila Fell und ihrem Glitzer-Halsband wirkt sie eher wie eine aufgedonnerte Katzen-Diva. Aber sind nicht alle Katzen irgendwie kleine Diven, die mit ihrem Geschnurre so lange ihre Dosenöffner nerven, bis diese ihnen die besten Leckerlies der Welt servieren?
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Sandmännchen: Katze MiWau und Hund Moppi sind das neue Traum-Paar

Je länger ich während des Sandmännchen-Schauens über Stubentiger sinniere, beginne ich das lila Katzenvieh auf dem Bildschirm immer mehr zu mögen. Irgendwie ist MiWau schon lustig und es macht Spaß ihr dabei zuzusehen, wie sie den armen Moppi mit ihrer quirligen Art in knapp drei Minuten fast um den Verstand bringt. Am Ende schafft die lila Katze es sogar, dass ich meinen Alltagsstress vergesse und ich mich als Erwachsener einmal wieder in meine Kindheit zurückträumen konnte.
Daher freue ich mich schon auf die nächste MiWau-Geschichte. Und von denen gibt es reichlich. Denn der RBB hat trotz Intendanz-Affäre und Geldprobleme als Mitproduzent noch ein paar Mäuse übrig gehabt, um insgesamt 13 Folgen mit dem neuen Sandmann-Star zu drehen, die es immer mittwochs im TV zu sehen gibt – oder in der Mediathek. Ich werde sie mir garantiert alle anschauen. Denn Sie wissen ja: Ich bin ja ein wenig verrückt nach dem Sandmann – und nach Katzen!
Norbert Koch-Klaucke schreibt jeden Freitag im KURIER über Geschichten aus dem Osten.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com