„Star Wars“: Wenn der Lieblingsfilm immer neue Geschichten bekommt, ist das schön aber auch risikoreich
Gerade erst ist das „Buch von Boba Fett“ erschienen. Es ist nur eine von vielen Serien, die dieses Jahr erscheint. Das führt zu Freude, aber auch zu Vorsicht.

Mit Lieblingsfilmen ist das so eine Sache. Im Normalfall machen sie uns die größte Freude der Welt. Doch manchmal bereiten sie uns auch echte Schmerzen. Das schaffen sie meist dann, wenn eine Fortsetzung gedreht wird, die so gar nicht den Vorstellungen der Fans entspricht.
Wahrscheinlich ist es ganz entspannt, wenn der Lieblingsfilm eine abgeschlossene Geschichte hat, an die niemand mehr ran will. Doch bei mir ist es anders: Mein Lieblingsfilm ist „Star Wars“, eine riesige Franchise, in die dank Disney derzeit viel Geld gepumpt wird, um neue Geschichten zu produzieren, doch dabei ist nicht alles Gold – die neueste Produktion „Das Buch von Boba Fett“ nach anfänglichen Schwierigkeiten schon. Zum Glück.
„Star Wars“ ist seit 25 Jahren mein Lieblingsfilm
Ich bin mit sieben oder acht Jahren zu „Star Wars“ gekommen. Die Original-Trilogie habe ich mit halbherzig rausgeschnittener Werbung unzählige Male auf VHS gesehen. Als 1999 nach und nach die Prequels veröffentlicht wurden, fand ich Jar Jar Binks zwar schon verdammt nervig, die gesamte Geschichte aber doch plausibel und stimmig für das „Star Wars“-Universum.
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Die Sequels, die ab 2015 erschienen sind, konnten mich hingegen nicht überzeugen. Obwohl vor allem Episode VIII ein technisch sehr gut gemachter Film gewesen ist, ließ die komplette Trilogie die Magie vermissen, die die Geschichte um Luke Skywalker und Darth Vader ausmacht vermissen.
Neue „Star Wars“-Produktionen: Zwischen Vorfreude und Vorsicht
Und so schiele ich mit einer gewissen Mischung aus Vorfreude und Vorsicht auf die neuen Produktionen, die zuletzt immer häufiger Serien als Filme waren.
In den vergangenen Wochen wurde dann das „Buch von Boba Fett“ veröffentlicht – und man wusste erst nicht so recht, was man bekommen sollte: Ein Spin-off der Erfolgs-Serie „The Mandalorian“ – oder doch die Geschichte eines beliebten Kopfgeldjägers, der bereits in der Original-Trilogie eingeführt wurde und in den Prequels eine erste Hintergrundgeschichte bekam.
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Kritiker würden sagen, es war nichts halbes und nichts ganzes. Freundlicher formuliert, könnte man sagen, es war beides. Es war eine Serie, die anhand von Boba Fett erzählt, was denn eigentlich nach dem Ende des Imperiums aus Tatooine geworden ist; dem Planeten, auf dem Anakin und Luke Skywalker aufgewachsen sind.
Das „Buch von Boba Fett“ zeigt, wo „Star Wars“ künftig hin will
Und es war eine Serie, die zeigt, wo das „Star Wars“-Franchise nach dem unrühmlichen Ende der Skywalker-Saga hin will. Der Mandalorianer Din Djarin, der auch Boba Fett in seiner Serie ein ums andere Mal die Show gestohlen hatte, dürfte zum wichtigsten Zugpferd der nächsten Jahre werden und bestimmen, welche Geschichten in den kommenden Jahren erzählt werden. An ihn dürften künftig viele Erzählstränge um die Figuren Bo Katan Kryze, Ahsoka Tano und vielleicht auch wieder Boba Fett und Fennec Shand andocken.

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Das „Buch von Boba Fett“ hatte ohne Frage Längen, während andere Erzählstränge zu kurz kamen. Die größten Kritikpunkte – ein geläuterter Boba, der nicht mehr so eiskalt ist wie man es ihm immer nachsagte und eine quietschbunte Biker-Gang – sind bei genauerer Betrachtung erklärbar, wenn auch zumindest die emotionale Reise des einstigen Kopfgeldjägers besser hätte auserzählt werden können.
Am Ende war ich zufrieden, schaute mit zwei der Folgen sogar zweimal an und kann mich doch irgendwie glücklich schätzen, dass mein Lieblingsfilm durch neue Produktionen nie vorbei geht. Doch während ich das schreibe, geht das Zittern wieder los: Am 25. Mai erscheint schon die nächste Serie, sie handelt von Obi-Wan Kenobi.
Domescu Möller schreibt jeden Donnerstag im KURIER über die Welt des Fernsehens.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com.