So sparen Sie mit Spaß: Unsere Kolumnistin feiert Restefeste – und so feiern Sie mit!
Ab in die Tonne war gestern! Lebensmittel retten ist oft leichter als gedacht.

Liebe Leserinnen und liebe Leser,
beim täglichen Blättern in den Zeitungen und Zeitschriften komme ich mir manchmal vor wie meine eigene Großmutter in ihrer Jugend: Sparappelle an allen Ecken und Enden. Aber spätestens abends beim Einkaufen im Supermarkt verlässt mich angesichts der ständig steigenden Preise die altkluge Distanz zu diesem Thema. Soll ich weniger einkaufen? Nur noch zu Angeboten greifen? Öfter den Herd kalt lassen?
Sparen und Vielfalt mit Restefesten in der Küche
Nee, das ist nicht mein Hauptweg. Ich mag die bunte Vielfalt in der Küche, frisch gekochtes Essen und eine Familie, die mit viel Appetit genießt. Aber natürlich koche ich manchmal zu viel. Für das Aufwärmen der Reste konnte ich meine Familie noch nie begeistern. Und da bin ich wieder bei den Erzählungen meiner Großmutter, wie sie mit viel Küchenphantasie ihre Familie über die schlimmen Nachkriegsjahre rettete.
Einfallreichtum ist ein guter Weg, Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. Feiern wir Restefeste! Das ist weit mehr als aus übriggebliebenen Kartoffeln Bratkartoffeln zu machen.
Ein paar Beispiele zeigen das: Gulaschsuppe oder Soljanka sind ideal, um Gemüse, Fleisch, Wurst und Kartoffeln zu verwerten. Reisreste werden mit ein bisschen frischem Gemüse zu leckeren Reispuffern. Zu viel Gemüse? Dann bieten sich Aufläufe, ein Curry, ein Ofengemüse oder ein Gemüserisotto an.
Rezept-Ideen für Reste-Feste
Nudeln vom Vortag eignen sich bestens für Salate, Aufläufe oder werden in der Pfanne mit Pesto oder Ketchup aufgebraten. Die Kräuter vom Küchenfenster oder vom Balkon geben allen diesen Gerichten einen raffinierten frischen Kick. Wissen Sie noch, wie Arme Ritter zubereitet werden? Man braucht dazu nur Milch, ein Ei und ein bisschen Vanillezucker. Das alte Brot schmeckt dann sogar den Kindern. Aus Bananen, die so langsam unansehnlich werden, entsteht im Handumdrehen ein Bananenbrot.
Ich hoffe, ich habe Ihren Appetit auf viele Restefeste geweckt, schließlich wirft jeder Deutsche laut einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 75 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr in die Tonne. Das sind jährlich 6,1 Millionen Tonnen allein aus unser aller Küchen.
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Um dieser Zahl einen kräftigen Schub nach unten zu verpassen, ist es sinnvoll, bereits beim Einkaufen zu überlegen, wie viel man wirklich braucht. Die XXL-Familienpackung ist nicht immer die sinnvollste Größe. Ein Blick in den Kühlschrank vor dem Wochenendeinkauf erspart Doppelkäufe. Manche nutzen für ihr Kühlschrank-Management inzwischen sogar eine eigens entwickelte App – wie auch immer Sie das managen, bewahren Sie Lebensmittel vor der Tonne. Vintage ist in – auch in der Küche prophezeit,
Ihre Sabine Stickforth
KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
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