Entspannt und gelassen einen fröhlichen Abend mit Freunden verbringen, ist ein Glücksmoment
Entspannt und gelassen einen fröhlichen Abend mit Freunden verbringen, ist ein Glücksmoment Imago/Panthermedia

Liebe Leserin und lieber Leser,

es sagt sich so leicht, fällt aber häufig so schwer: Immer mit der Ruhe. Hektik, Stress, Ungeduld und Überforderung lauern überall im Alltag.

Am vergangenen Wochenende hatte ich ein paar Freunde eingeladen. Zu Hause wartete aber noch jede Menge Wäsche, Bügelwäsche, es musste gesaugt und gewischt werden. Und überhaupt generell einfach mal Ordnung gemacht werden. Obendrein musste natürlich der Einkauf erledigt und ein schönes Abendessen zubereitet werden. Mir ist es da jedenfalls nicht leicht gefallen, gelassen zu bleiben.

Nervös, rastlos und gehetzt fing ich an, meine Liste abzuarbeiten. Aber schon als ich die Waschmaschine befüllte, stellte ich mir vor, dass ich womöglich abends ziemlich erschöpft am Tisch mit meinen Freunden sitzen werde. Beim Gassi-Gang zwischendurch mit meiner Hündin dachte ich dann so bei mir: Was soll der ganz Quatsch! Jetzt einfach mal loslassen und entspannen. Also habe ich die Hälfte der Dinge von meiner to-do-Liste gestrichen.

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Mehr Gelassenheit, weniger Perfektionismus

Den eigenen Perfektionismus zügeln, nicht immer überall Bestleistung zu erbringen und sich damit selber zu überfordern, das scheint mir wohl ein großer Schritt in Richtung innere Gelassenheit zu sein.

Jedenfalls war dann sogleich meine Unruhe, Nervosität und Aufgeregtheit wie weggeblasen. Die Entscheidung zu treffen, was tatsächlich wichtig oder weniger wichtig ist, hilft entspannter im Alltag zu bestehen.

Gelassenheit, Gleichmut und innere Ruhe wird im allgemeinen ja den Best-Agern zugesprochen, da sie im Leben schon viele Stressmomente meistern mussten. Allerdings glaube ich, dass das eher eine Frage des Charakters ist.

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Gelassenheit, also die Fähigkeit cool zu bleiben, auch wenn es gerade mal heiß hergeht, ist aber lernbar. Das habe ich gerade gelernt.
Soll ich noch sagen, dass es keinem meiner Freunde aufgefallen ist, dass nicht gesaugt und gewischt war – und die ungebügelte Wäsche einfach im Schrank verstaut?!
Stattdessen haben wir einen herrlich geselligen Abend bei, Wein und sehr guten Gesprächen verlebt!

Ihre Sabine Stickforth

KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com.