KURIER-Kolumne „Wir ♥ Tiere“
Krasse Tiere: Was diese Spürhunde leisten, ist einfach unfassbar
Bei der Polizei suchen Hunde nach Drogen, Waffen - und jetzt sogar nach Datenträgern. Warum die Hundenase so sensibel ist - und selbst die speziellsten Gerüche wahrnehmen können.

Die Welt der Tiere ist wirklich faszinierend – und damit meine ich nicht nur die Tatsache, wie viele verschiedene Arten es auf der Erde gibt. Es fasziniert mich immer wieder, was einzelne Arten können. Im Tierreich gibt es echte Talente! Erst gestern las ich wieder von einer besonderen Fähigkeit der besten Freunde des Menschen: Hunde können nicht nur Drogen erschnüffeln, sondern werden bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern darauf trainiert, sogar Datenträger aufspüren zu können.
Sie haben richtig gelesen: Datenträger. USB-Sticks, Festplatten, Speicherkarten und Smartphones. Haben Sie eine Vorstellung, wie diese Dinge riechen? Ich nicht, offen gesagt – doch die Hunde können es. Ich hatte davon noch nie gehört. Dass Hunde eingesetzt werden, um Drogen aufzuspüren, ist nicht neu. Und dass man in Berlin sogar Kurse belegen kann, um den eigenen Bello zum Spürhund für Waldpilze zu machen, hatte ich auch schon berichtet. Aber: Datenträger?
Unglaublich: Polizei setzt Hunde zum Aufspüren von USB-Sticks und Festplatten ein
Es liegt nahe: Gerade in der heutigen Zeit stehen Straftaten oft in Zusammenhang mit Beweismitteln auf Datenträgern. Wir nutzen alle Smartphones, Computer, Tablets, speichern Dinge auf Medien ab. Welcher Kriminelle würde nicht gern eine Festplatte verschwinden lassen, wenn die Polizei vor der Tür steht?
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Es kommen dann also die Hunde zum Einsatz: In verschiedenen Bundesländern gehören sie zum Polizei-Team. Schon als Welpen werden sie darauf getrimmt, Festplatten, Speicherkarten, USB-Sticks, Smartphones oder SIM-Karten zu erschnüffeln, sagt Christian Pegel, der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern. Neben der Arbeit bei der Polizei werden die Tiere ständig trainiert. „Man kann sie mit Leistungssportlern vergleichen, die kontinuierlich trainieren müssen, um ihren Leistungsstand zu halten und auszubauen.“

Und: Die drei Hunde bringen – wie im Arbeitsleben der Menschen – die unterschiedlichsten Charaktere mit. Der belgische Schäferhund Loki ist bei den Ausbildern aufgrund seiner hohen Motivation beliebt, außerdem habe er ein sanftes Gemüt. Border Collie Otis ist energiegeladen und voller Arbeitseifer, Schäferhund Marly gehe seine Arbeit hochkonzentriert an.
Spürhunde im Einsatz: Diese Dinge können die Tiere bereits erschnüffeln
Ich finde es so spannend, was die Tiere können – und wozu sie überall genutzt werden. Allein bei der Polizei kommen Hunde zum Einsatz, um Drogen, Waffen und Sprengstoff zu finden. Außerdem gibt es Fährtenhunde, die etwa bei der Suche nach Vermissten zum Einsatz kommen. Und auch außerhalb der Ermittlungsbehörden haben Hunde einiges drauf.

Sie kommen als Therapiehunde zum Einsatz, als Blindenhunde, sie erschnüffeln sogar Krankheiten! Es gibt Diabetes-Hunde, die ihre Herrchen und Frauchen warnen, wenn der Blutzucker-Spiegel verrücktspielt, es gibt Hunde, die Krebs erschnüffeln. Und auch während der Pandemie stellten Studien fest, dass die Vierbeiner in der Lage sind, Viren aufzuspüren.
Warum können Hunde so gut riechen? Diese Zahlen sind einfach unglaublich
Schon die reine Wissenschaft hinter diesem Talent ist faszinierend: Hunde haben 40 mal mehr Riechzellen als der Mensch, bei den Vierbeinern sind es 200 bis 300 Millionen gegenüber 5 bis 8 Millionen beim Menschen. Außerdem haben Hunde eine größere Nase mit optimiertem Luftstrom und eine größere Riechschleimhaut. Folge: Die Tiere können einen Tropfen einer Flüssigkeit in 50 Millionen Litern Wasser erkennen! Kein Wunder also, dass Hunde als die besten Freunde des Menschen gelten.
Auch abseits von Kuschel-Einheiten und der Tatsache, dass wir mit ihnen oft einen treuen Begleiter fürs Leben finden, sollten wir sie würdigen und zu schätzen wissen. Denn sie können die Menschheit mit Dingen bereichern, zu denen momentan noch nicht einmal die moderne Technik in der Lage ist – und die wir selbst sowieso niemals könnten.
Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt per Mail: wirvonhier@berlinerverlag.com