Der klare Kommentar
Herbst in Berlin – Ich liebe das Ende der Saison
Die Tage werden kürzer und wir holen langsam wieder unsere dicken Jacken raus. Jetzt beginnt die schönste Zeit in Berlin, findet unsere Autorin.

Es ist eines meiner Lieblingslieder von Reinhard Mey – „Ich liebe das Ende der Saison“ heißt es, und es geht um die bittersüße Zeit, in der der Sommer zu Ende geht und der Herbst sich ankündigt. Mir wurde immer gesagt, Berlin sei nur im Sommer schön, aber ich habe Berlin damals im Herbst kennengelernt und ich kann mir nichts Besseres vorstellen.
Berlin ist aufregend im Sommer, wenn die Bäume blühen und die Stadt voller Touristen brummt; wenn bis tief in die Nacht Menschen in dem Café unter meinem Fenster sitzen und ich jedes Wort mitbekomme (Hannah, wenn du das liest: Nein, es ist nicht normal, dass dein Freund sich häufiger mit deiner besten Freundin trifft als mit dir und ja, es ist Zeit, schlusszumachen).
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Freitag, 22. September 2023 – für alle Sternzeichen
Tradition aus dem Osten
Kennen Sie Sernik? Hier das geniale Rezept für den polnischen Käsekuchen
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Verkehrsvorschau Berlin
Über 40 Sperrungen am Freitag und fünf S-Bahnen fahren nicht durch!
Aber wirklich verlieben tu ich mich in Berlin im Herbst. Wenn alle grünen Blätter bunt werden und der Regen die Menschen in ihre Wohnungen zurückdrängt, dann kann ich die Stadt zum ersten Mal sehen. Wenn ich durch den Park laufe und die Kinder dort, statt kreischend zu planschen, andächtig bunte Blätter sammeln, kann ich die Stadt zum ersten Mal hören.

Herbst in Berlin – wer braucht da schon Urlaub?
Und wenn es mir draußen doch zu ungemütlich wird, gibt es keine Stadt, in der ich mich lieber drinnen aufhalte als in Berlin. Wer braucht schon Urlaub, wenn er stattdessen einen Tag lang bei Dussmann durch die Regale stöbern kann? Ich gehe danach zu Starbucks, hole mir meinen Pumpkin Spice Latte und setze mich mit meinen neuen Errungenschaften hin.
Oder ich lasse mich durch die Stadt treiben und entdecke immer neue Cafés und Läden, in denen ich stundenlang bleiben könnte. Dann gehe ich abends in eines der vielen kleinen Kinos, mit denen Berlin so voll ist und schaue einen Film, von dem ich vorher noch nie gehört habe. Was soll ich sonst machen? Etwa rausgehen? Bei dem Wetter?
Wenn die Sonne sich im Herbst dann doch mal blicken lässt, ist sie nicht grell und blendend wie im Sommer. Die Herbstsonne taucht Berlin in einen goldenen Schein, als wäre sie selbst in die Stadt verliebt, und ich komme nicht umhin, Reinhard Mey zuzustimmen: Ich liebe das Ende der Saison!