Goodbye, High Heels & Co: Darum werden bequeme Schuhe im Alter immer wichtiger
Stylisch ja, aber bitte bequem und allzeit alltagstauglich

Liebe Leserin und lieber Leser,
ich gebe zu, dass ich in meinen 20ern hohe Schuhe liebte und ziemlich viele davon in verschiedenen Farben im Schrank und an den Füßen hatte. Die schicken Hochhackigen – sagte man damals eigentlich schon High Heels? – verlängerten meine 1,56 Meter um viele Zentimeter. Der Gang ist aufrechter und die hohen Absätze setzen die Beine in Szene.
Natürlich war es nicht immer praktisch: in diesen Schuhen zum Bus zu rennen, in den Zug einzusteigen, nicht die Lücken zwischen den Pflastersteinen zu treffen oder über Gitter auf der Straße so zu balancieren, dass die Absätze schrammenfrei blieben. Tapfer ignorierte ich schmerzende Füße am Abend. Sie ahnen es: Meine Füße haben sich diese Jugendsünde gemerkt und nicht verziehen.
High Heels – Füße merken sich Jugendsünden
Natürlich schaue ich jetzt bei Veranstaltungen den jungen Ladys auf die Füße und sehe die feinsten Schuhe, mit denen die Trägerinnen hoch hinaus wollen. Oftmals ertappe ich mich bei einem altersmilden Lächeln, denn ich bin mir ganz sicher, dass auch diese jungen Frauen in ein paar Jahren andere Schuhe an ihren Füßen haben werden.
Meistgelesen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Simpel und echt lecker
Rezept mit Hackfleisch aus der DDR: So machen Sie Beamtenstippe mit Kartoffelbrei
Anzeige gegen Produktion
Walentina enthüllt Gewalt im „Sommerhaus“: „ER gesteht eine Straftat“

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wann ich den Schuhen mit den hohen Absätzen Goodbye auf Nimmerwiedersehen gesagt habe. Es war ein schleichender Abschied. Ich kaufte einfach immer, wenn ich Neues für die Füße brauchte, bequeme Exemplare und merkte ziemlich schnell, dass meine Basis und mein Rücken es mir dankten.
Sneakers-Mode kam genau zur richtigen Zeit
Wenn ich heute in meinen Schuhschrank schaue, sehe ich Sneakers und Sandalen in mehreren Farben, flache Stiefel und zwei paar Ausgehschuhe mit moderatem Absatz. Für mich kam die Sneakers-Mode, die heute längst auch in der Welt der Anzugträger Karriere gemacht hat, genau zur richtigen Zeit.
Natürlich achte ich darauf, dass sie nicht nur schick aussehen, sondern auch meinen Füßen guttun. Wenn frau das Glück hat, auf eine Verkäuferin oder einen Verkäufer vom Fach zu treffen, ist das wie eine Zusatzzahl beim Lottogewinn, denn es gibt mittlerweile Sneakers mit vielen Extras gegen Beschwerden. Etwa besonders weit gearbeitete Schuhe oder solche mit einer guten Polsterung, die bei Hallux valgus lindernd wirken kann, oder solche mit speziellen Sohlen, die die Last von den Fersen nehmen und damit Gelenke und Wirbelsäule entlasten.
Natürlich haben sich meine Füße mit den Jahren verändert, schließlich tragen sie mich schon lange durchs Leben. Es ist die pure Dankbarkeit, dass ich sie für diese Leistung mit bequemen Sneakers, Stiefeln, Stiefeletten und Sandalen belohne, die den Zehen und dem Spann genügend Platz lassen und trotzdem schick aussehen.
Übrigens, auch so manche Modefrau hat Wechselschuhe im Gepäck und ist froh, nach dem Verlöschen der Scheinwerfer aus den High Heels herabzusteigen.
Bleiben Sie in Business und Freizeit schön auf dem Boden,
rät Ihre Sabine Stickforth.
KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com.