Goldene Blätter und hyggeliges Heim: Warum wir den Herbst lieben
Ab nach draußen, rät unsere Autorin. Sonst verpassen Sie noch die letzten milden Tage vor dem Winter.

Liebe Leserin und lieber Leser,
Bisher blieben uns Schmuddelwetter und Tage, die von Kopf bis Fuß Grau tragen, erspart. Obwohl ich ein bisschen traurig bin, dass Flipflops, Sommerkleid und Top nun in die hinterste Ecke des Schranks verbannt werden, wissen Frauen in meinem Alter, dass der Herbst schöne Tage hat. Haben wir uns in diesem brütend-heißen Sommer nicht oft Abkühlung gewünscht?
Nun ist es soweit: Berlin ist in ein mildes goldenes Licht getaucht, die Füße laufen durch raschelndes Laub, es gibt Kürbissuppe und Pilzgerichte. Die Hauptstadt und ihre Umgebung laden zu kleinen Spaziergängen und langen Wanderungen ein. Keine Idee? Da kann ich weiterhelfen.
Hier können Sie den Goldenen Herbst genießen
Der Tiergarten zeigt sich gegenwärtig in allen Farben des Herbstes. Wer es länger mag, wandert vom Bistro Rübezahl am Müggelsee zum Naturlehrpfad Teufelssee. Ein lehrreicher Weg auch mit Kindern und Enkeln. Eine gegenwärtig herbstbunte Oase ist das Späth-Arboretum in Baumschulenweg. Hier gedeihen rund 1200 Gehölz- und über 4.000 Pflanzenarten aus aller Welt.
Oder Sie besuchen Park und Schloss Biesdorf. Umgeben von einem großen Park beherbergt die schmuck sanierte Villa die kommunale Galerie des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf und zeigt wechselnde Ausstellungen. So richtig genießen lässt sich der Herbst auch bei einem Spaziergang entlang der Spree oder des Landwehrkanals.
Hyggelige Stimmung zu Hause bei Kerzenschein und Spieleabend
Und dann ist es auch wieder an der Zeit, es sich zu Hause richtig gemütlich zu machen. Die Dänen haben dafür das schöne Wort „hygge“, was für unsere nördlichen Nachbarn ein Synonym für Wohlbefinden ist. Und noch ein bisschen mehr, denn die Dänen beherrschen es perfekt, eine hyggelige Stimmung auf den Alltag zu übertragen. Dazu gehört eine behagliche, herzliche Atmosphäre genauso wie die anheimelnd-stimmige Dekoration der Wohnung und eine gemütliche Runde mit Freunden oder der Familie. Und dafür ist endlich Zeit.

Warum sich nicht mal wieder zu einem analogen Spieleabend treffen? „Mensch, ärgere Dich nicht“, „Die Siedler von Catan“, „Mühle“ oder auch „Monopoly“ sorgen für Spaß und Spannung. Oder Sie verabreden sich zum gemeinsamen Kochen. Schmorgerichte haben jetzt Hochkonjunktur und wärmen uns von innen.
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Ganz gleich, wo und wie: Genießen Sie diese Jahreszeit. Tanken Sie die Akkus auf und gönnen Sie sich den Luxus, Handy und Nachrichten für ein paar Stunden auszuschalten – dann klappt’s auch mit der Gemütlichkeit.
Ihre Sabine Stickforth
KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com.